Invasiver Riesenbärenklau breitet sich in Ungarn aus, Experten warnen vor ernsten Gesundheitsrisiken

In den letzten Jahren hat eine weniger bekannte, aber zunehmend gefährliche invasive Pflanze begonnen, sich in den Unterkarpaten und nun auch in Ungarn auszubreiten: der Riesenbärenklau. Diese hoch aufragende, aggressive Art bedroht nicht nur die einheimische Pflanzenwelt, sondern stellt auch ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für den Menschen dar, und das ohne einen einzigen Biss. Eine bloße Berührung, kombiniert mit Sonnenlicht, reicht aus.
Dem Pénzcentrum zufolge wurde der Riesenbärenklau ursprünglich als Zierpflanze für botanische Gärten nach Europa eingeführt. Das Problem ist, dass er nicht hinter dem Zaun geblieben ist. Wind, Wasser und sogar der Mensch haben ihm geholfen, in die Natur zu entkommen, wo er Wurzeln geschlagen hat. Sie kommt typischerweise an Bachufern, vernachlässigten Straßenrändern und feuchten Wiesen vor – genau dort, wo Menschen oft wandern oder spazieren gehen.

Warum ist der Riesenbärenklau gefährlich?
Was die Pflanze wirklich gefährlich macht, sind ihr Saft und ihre feinen Härchen. Diese enthalten Furocumarine – Verbindungen, die die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlen drastisch erhöhen. Wenn Sie bei einem Sommerspaziergang mit der Pflanze in Berührung kommen und sie nicht sofort abwaschen, kann die Haut bereits am nächsten Tag Verbrennungsblasen bekommen. Die Heilung kann Monate dauern und bleibende Narben hinterlassen.
Der Riesenbärenklau wird nicht nur bis zu 10-13 Fuß hoch, sondern wirft mit seinen riesigen Blättern auch einen so dichten Schatten, dass benachbarte Pflanzen kein Sonnenlicht mehr bekommen und absterben. Dieser Verlust beschränkt sich nicht nur auf die Pflanzenvielfalt, sondern schränkt auch die Lebensräume für Wildtiere ein. Bleibt die Pflanze unkontrolliert, kann sie schnell ganze Ökosysteme dominieren.
Wie kann sie kontrolliert werden?
Obwohl in Regionen wie dem Balaton-Oberland immer häufiger Pflanzen gesichtet werden, ist die Situation in Westungarn, insbesondere im Komitat Vas, anders. Nach Angaben des Nationalparks Őrség wurde dort bisher nur ein einziger Fall offiziell registriert: im Jahr 2018 entlang des Kozár-Borzó-Bachs im Dorf Vép. Nach der Entdeckung wurde sofort mit der Ausrottung begonnen und die Überwachung wird seitdem fortgesetzt. Die gute Nachricht: Bis 2024 ist die Pflanze fast vollständig aus dem Gebiet verschwunden.
Die Beamten des Parks berichten, dass je nach Empfindlichkeit des Gebiets sowohl mechanische als auch chemische Methoden zur Bekämpfung eingesetzt werden. In geschützten Zonen ist das chemische Besprühen nicht erlaubt, so dass sich die Teams auf das manuelle Entfernen – Schneiden, Mähen und Entwurzeln – verlassen. Das Ziel ist es, die Pflanzen zu beseitigen, bevor sie blühen und Samen produzieren.
Für den Moment bleiben die Experten optimistisch: Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Art schnell im ganzen Land ausbreiten wird. Bislang sind die Vorkommen nur lokal und sporadisch. Dennoch sind Wachsamkeit, schnelles Handeln und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit entscheidend, um das Problem in Schach zu halten.
Wenn Sie an einem Bach oder auf einer feuchten Wiese spazieren gehen, sollten Sie immer auf Ihre Umgebung achten. Wenn Sie eine 6-13 Fuß hohe Pflanze mit riesigen Blättern und schirmförmigen Blüten sehen, sollten Sie sie nicht berühren. Sollte es doch zu einem Kontakt kommen, waschen Sie die Stelle sofort mit Seifenwasser und vermeiden Sie Sonnenlicht. Und wenn möglich, melden Sie die Sichtung bei Ihrer örtlichen Nationalparkbehörde – das hilft, die Ausbreitung dieser invasiven Bedrohung einzudämmen.
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