Kommissar-Kandidat: Nationale, europäische Interessen müssen nicht getrennt werden

Olivér Várhelyi, Ungarns Kandidat für das Amt des Europakommissars, sagte am Donnerstag bei einer Anhörung im Europäischen Parlament, dass nationale und europäische Interessen nicht getrennt betrachtet werden müssten, da das gemeinsame Ziel darin bestehe, eine starke und erfolgreiche Gemeinschaft zu schaffen.

Der Kommissarkandidat für Erweiterung und Nachbarschaftspolitik Er teilte dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten mit, dass er in seinem Amt versuchen werde, als Bindeglied zwischen den wichtigsten europäischen Institutionen und den Nachbarländern zu fungieren.

Die Situation der Nachbarn der Europäischen Union Strategische Bedeutung für die Gemeinschaft hat und es daher wichtig ist, Stabilität, Sicherheit und Wohlstand in diesen Gebieten zu erhalten, sowie Lücken in ihrem Entwicklungsstand zu verringern.

Für die verschiedenen Partnerländer seien unterschiedliche Ziele und Ansätze erforderlich und es sei nicht möglich, ein Standardsystem anzuwenden, fügte er hinzu.

Beitrittsgespräche mit Albanien und Nordmazedonien müssten so bald wie möglich aufgenommen werden, da die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union auf dem Spiel stehe, sagte Varhelyi und fügte hinzu, dass die Möglichkeit zur Eröffnung eines Integrationsprozesses förderfähigen Staaten eingeräumt werden müsse.

Die EU müsse bereit sein, neue Mitgliedstaaten aufzunehmen, wenn diese die Voraussetzungen erfüllen, sagte er und fügte hinzu, dass die Beitrittsgespräche effektiver gestaltet werden müssten.

Várhelyi betonte, dass er im Falle seiner Ernennung darauf hinarbeiten werde, den Dialog zwischen der serbischen und der kosovarischen Regierung im nächsten Jahr abzuschließen.

Der Westbalkan sei ein integraler Bestandteil Europas, und es liege auch im Interesse der Gemeinschaft, die Beitrittsperspektive aufrechtzuerhalten, sagte er.

Várhelyi vertrat die Ansicht, dass keine Wahl zwischen einer Vertiefung und Erweiterung der Europäischen Union getroffen werden dürfe.

Er nannte die Türkei in vielen Bereichen den wichtigsten strategischen Partner der EUDiese Zusammenarbeit müsse gestärkt werden, während “negative Entwicklungen in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte und eine zunehmend durchsetzungsfähige Außenpolitik in Ankara nicht ignoriert werden dürfen”, sagte Várhelyi.

In der Türkei gebe es fast vier Millionen Flüchtlinge, sagte Várhelyi und forderte, diesem Land weiterhin Hilfe bei der Versorgung dieser Flüchtlinge zu leisten.

Auch bei der Eindämmung der illegalen Migration müsse der Türkei geholfen werden, sagte er.

Ankara entferne sich eindeutig von europäischen Werten und Normen, daher müssten Pläne vorgelegt werden, wie die künftige Zusammenarbeit mit dem Land entwickelt werden solle, so Varhelyi.

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