Kroatien verschiebt die Fertigstellung des letzten Abschnitts der Autobahn Budapest-Adria

Reisende, die die Adriaküste erreichen wollen, müssen sich noch etwas länger gedulden. Obwohl die letzten Arbeiten bereits im Gange sind, wird die lang erwartete Verbindung zwischen der ungarischen Autobahn M6 und der kroatischen A5 nicht wie erhofft bis zum Frühsommer fertiggestellt. Der jüngste Zeitplan geht nun von Ende Juli aus.

Am 2. Mai 2024 eröffnete Ungarn ein neues, 20 Kilometer langes Teilstück der M6, das zwischen Bóly und Lippó nach Süden verläuft. Dieser neue Abschnitt bringt den Autofahrern die Adria näher als je zuvor, so dass auf kroatischer Seite nur noch wenige Kilometer bis zur Fertigstellung der zweispurigen Verbindung fehlen. Obwohl die Baufirmen behaupten, der Bau befinde sich in der “Endphase”, verschiebt sich der Übergabetermin immer weiter.

Ursprünglich sollte das Projekt im April fertiggestellt werden, wurde dann aber auf den Frühsommer verschoben. Nach Angaben des kroatischen Vizepremierministers und Verteidigungsministers Ivan Anušić, der kürzlich in Beli Manastir (Pélmonostor) sprach, wird die Verbindung schließlich Ende Juli eröffnet. Anušić betonte, dass die Eröffnung des europäischen Nord-Süd-Korridors 5C neue Investitionen ankurbeln, den Güterverkehr beschleunigen und mehr Touristen anlocken werde, was das regionale Wirtschaftswachstum ankurbeln werde, schrieb PécsAktuál.

Die Fertigstellung des Projekts stellt einen wichtigen Meilenstein dar: Der kroatische Abschnitt des 702 Kilometer langen Verkehrskorridors, der Budapest mit der Adriaküste verbindet, wird damit fertiggestellt. Dieses letzte, fünf Kilometer lange Teilstück kostet fast 46 Millionen Euro (über 18,5 Milliarden Forint) und wird von Kroatien mit Unterstützung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) finanziert. Der Abschnitt umfasst acht Brücken, von denen die längste 318 Meter misst und die Magyarbóly-Pélmonostor-Eisenbahn und den Karasica-Bach überquert.

Die Bauarbeiten sind Berichten zufolge zu 80 % abgeschlossen. Nach ihrer Fertigstellung wird die neue Strecke eine durchgehende Autobahnverbindung von Budapest bis tief nach Bosnien und Herzegowina ermöglichen, die rund 300 Kilometer ohne Unterbrechung zurücklegt. Für diejenigen, die von einer reibungslosen Fahrt nach Dalmatien träumen, sind die Nachrichten jedoch nicht so erfreulich. Der bosnische Teil der Strecke ist noch lange nicht fertig – von den geplanten 325 Kilometern sind derzeit erst 138 Kilometer gebaut. Mit der vollständigen Fertigstellung wird nicht vor 2030 gerechnet.

In der Zwischenzeit hat Ungarn seinen Teil bereits erledigt: Der Abschnitt der M6 bis zur Grenze wurde im vergangenen Jahr fertiggestellt und wartet nun darauf, dass sein südlicher Nachbar nachzieht. Diese Entwicklung ist auch ein wichtiger Meilenstein für die in Kroatien lebenden Ungarn, für die es nun viel einfacher wird, nach Ungarn zu reisen. Der Grenzübergang in Mohács und das nahe gelegene Udvar werden ebenfalls eine erhebliche Verkehrsentlastung erfahren, da der Lkw-Verkehr auf die Autobahn umgeleitet werden soll.

Wie wir bereits im April berichteten, hat die ungarische Straßenbauindustrie einen historischen Moment erreicht, als der westlichste Abschnitt der Autobahn M44 in der Gegend von Kecskemét eröffnet wurde ( Einzelheiten HIER).

Lesen Sie auch: Riesiges Bauprojekt beginnt an Ungarns Südgrenze, Details HIER.

Lesen Sie hier weitere Nachrichten über den Verkehr in Ungarn.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *