Offiziell: Lang geplanter Zug zum Budapester Flughafen endlich auf dem Weg!

Die ungarische Regierung hat die Bahnverbindung zum internationalen Flughafen Budapest Liszt Ferenc (Budapest Airport) als strategisch wichtig eingestuft. Ein neu veröffentlichter Verordnungsentwurf besagt, dass sie im Rahmen einer Konzession mit privatem Kapital gebaut werden soll.
Neuer Schwung für die Flughafen-Eisenbahnverbindung
Die Idee einer direkten Bahnverbindung zum Flughafen wird schon seit Jahren diskutiert, aber frühere Versuche kamen immer wieder ins Stocken. Im Jahr 2024 erhielt der ungarische Staat jedoch wieder eine Mehrheitsbeteiligung am Budapester Flughafen. Damals betonte die Regierung, dass die Entwicklung des Flughafens und die Schaffung einer Bahnverbindung zum Stadtzentrum strategische Ziele seien, was dem lang erwarteten Projekt neuen Schwung verlieh.
“Der Bau der Eisenbahnverbindung zum Flughafen ist unabdingbar, und eine solch groß angelegte Entwicklung kann nicht allein aus staatlichen Mitteln realisiert werden”, sagte Gergely Gulyás bei einer Pressekonferenz der Regierung im vergangenen Jahr.
Das Projekt wird von Wirtschaftsminister Márton Nagy beaufsichtigt, der im Juni bekannt gab, dass das Kabinett beschlossen hat, die Eisenbahnverbindung zum Flughafen Ferihegy zusammen mit der Entwicklung eines neuen Frachtflughafens voranzutreiben.

Ihm zufolge könnten sich die Kosten für das Projekt auf etwa 1 Milliarde Euro belaufen. Anstatt eine völlig neue Strecke zu bauen, würde der Flughafen an das bestehende Schienennetz angeschlossen werden, wobei direkte Züge zwischen dem Bahnhof Nyugati und dem Flughafen Liszt Ferenc verkehren würden.
Nach dem kürzlich veröffentlichten Verordnungsentwurf des Wirtschaftsministeriums würde das Projekt nicht direkt vom Staat finanziert, sondern als Konzession mit Beteiligung privaten Kapitals durchgeführt werden.
Der Verordnungsentwurf erweitert auch die Zuständigkeiten des Ministers in Bezug auf Konzessionen: Künftig fallen auch der Bau und der Betrieb von national bedeutenden Eisenbahnlinien und deren Infrastruktur, die sich in staatlichem Besitz befinden, in seine Zuständigkeit.
Zugang zum Flughafen weiterhin auf Busse beschränkt
Neben Privatwagen und Taxis sind Busse nach wie vor die einzige Möglichkeit, den Internationalen Flughafen Liszt Ferenc zu erreichen. Der Expressbus 100E fährt direkt zum Deák Ferenc Platz im Stadtzentrum, während der 200E eine Verbindung zur Endstation der Metrolinie 3 in Kőbánya-Kispest herstellt. Obwohl diese Busse täglich Tausende von Fahrgästen befördern, sind die Fahrzeiten aufgrund des starken Verkehrs oft unvorhersehbar.

Laut Márton Nagy ist das Passagieraufkommen am Flughafen in den letzten Jahren um etwa 14 Prozent gestiegen, und bis 2030 könnte die jährliche Zahl der Reisenden 20 Millionen übersteigen. Aus diesem Grund hält es die Regierung für unerlässlich, eine direkte Bahnverbindung zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum einzurichten.
Bahnverbindungen zum Flughafen werden zur Norm
In vielen europäischen Hauptstädten sind direkte Bahnverbindungen zwischen der Stadt und dem Flughafen bereits in Betrieb oder im Bau. In Budapest ist das Projekt schon seit langem geplant, aber bis jetzt wurden keine wirklichen Fortschritte erzielt.
- Wien – Der City Airport Train verkehrt seit 2003 und erreicht das Stadtzentrum in nur 16 Minuten.
- Warschau – Seit 2012 gibt es eine direkte Zugverbindung zum Flughafen Chopin.
- Prag – Der Bau der Flughafenbahn ist seit Jahren im Gange und soll in den kommenden Jahren abgeschlossen werden.
- London – Mehrere Expresszüge verkehren, darunter der Heathrow Express und der Gatwick Express.
- Belgrad – Eine neue Flughafenbahnverbindung ist im Bau und soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Die Fahrzeit ins Stadtzentrum beträgt etwa 15 Minuten.
- Bukarest – Seit 2020 verbindet eine Bahnlinie den Flughafen Henri Coandă (Otopeni) mit dem Bahnhof Gara de Nord in etwa 20 Minuten.
Näher an der Realität
Eine direkte Bahnverbindung würde die Erreichbarkeit erheblich verbessern und die Bewältigung des wachsenden Passagieraufkommens erleichtern. Für den Flughafen Liszt Ferenc wäre dies ein großer Schritt nach vorn. Nachdem das Projekt mehr als ein Jahrzehnt lang diskutiert wurde, scheint es nun voranzukommen – dieses Mal über ein Konzessionsmodell.
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