Österreichischer Presserat: Fotos von Migranten vom Bahnhof Bicske irreführend

Wien, 24. November (MTI) „Von den Medien veröffentlichte Fotos, die den Umgang der Polizei mit Migranten am Bahnhof in Bicske in Nordungarn Anfang September zeigen, waren irreführend, entschied der Österreichische Presserat.
Der Rat sagte, dass Fotos, die die Flüchtlingskrise abdecken, immer im richtigen Kontext veröffentlicht werden müssen Der Rat nahm ausdrücklich ein Foto zur Kenntnis, auf dem die ungarische Polizei nach einem Migranten und seiner Familie greift, die auf den Bahngleisen liegen. Laut Bildunterschrift wollte die Polizei die Familie gegen ihren Willen in das Flüchtlingslager des Ortes bringen.
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Mehrere Leser beschwerten sich beim Presserat, dass die Fotos über die Ereignisse in Bicske irreführend seien.
Der Rat sagte in seiner Erklärung, dass der Mann seine Frau und seinen Sohn absichtlich auf die Bahngleise geschleppt habe und nicht wegen polizeilichen Eingreifens auf die Gleise gefallen sei.
Der Presserat sagte, die Fotos, die über den Vorfall berichteten, hätten die Öffentlichkeit in die Irre geführt und Polizeibrutalität im Umgang mit Migranten angedeutet. Der Rat sagte, dass die Nachrichtenorganisation verpflichtet sei, eine Korrektur vorzunehmen, wenn Fotos im falschen Kontext veröffentlicht würden oder die Berichterstattung über einen Vorfall ungenau sei.
Der Österreichische Presserat ist ein Selbstregulierungsorgan, das eingerichtet wurde, um Beschwerden bezüglich Inhalten in den Nachrichtenagenturen des Landes zu bearbeitenDie Urteile des Rates sind nicht rechtsverbindlich.

