Wendepunkt? Die Menschen halten Péter Magyar und Premierminister Viktor Orbán für “gleich qualifiziert”, um das Land zu führen

Eine neue Medián-Umfrage, die von HVG veröffentlicht wurde, zeigt eine deutliche Verschiebung in der Wahrnehmung der beiden wichtigsten politischen Persönlichkeiten des Landes durch die ungarischen Wähler. Nach monatelangem Rückstand hat Premierminister Viktor Orbán die Lücke zu Oppositionsführer Péter Magyar geschlossen: Beide Politiker werden nun mit jeweils 48 Prozent als gleichermaßen geeignet angesehen, Ungarn zu führen.

Die November-Umfrage deutet darauf hin, dass das Fidesz-Lager nicht nur bei der Parteipräferenz, sondern auch bei der wahrgenommenen Kompetenz seines Führers wieder etwas an Schwung gewonnen hat. Während die Gesamtwerte für die Eignung identisch sind, hält ein größerer Anteil der Befragten Ministerpräsident Viktor Orbán für “voll und ganz geeignet” – 30 Prozent im Vergleich zu 19 Prozent bei Magyar.

Parteibasis zeigt deutliche Unterschiede im Vertrauen

PM Viktor Orbán and Péter Magyar new poll results
Wer ist besser geeignet, das Land ab 2026 zu führen, Viktor Orbán oder Péter Magyar? Foto: Facebook/Péter Magyar

Die Unterstützung der beiden Führer innerhalb ihrer eigenen politischen Lager zeigt erhebliche Unterschiede, schreibt HVG. Unter den Fidesz-Wählern sind 76 Prozent der Meinung, dass Orbán voll und ganz für das Amt geeignet ist. In Magyars Tisza-Lager sagen nur 44 Prozent dasselbe über ihren Kandidaten, was auf eine vorsichtige oder fragmentierte Wählerschaft hindeutet.

Dieses Muster erstreckt sich auch auf die Wahrnehmungen der lokalen Kandidaten. Die Fidesz-Anhänger zeigen sich weitaus sicherer, was die Kompetenz der Wahlkreiskandidaten ihrer Partei angeht, während die Tisza-Wähler deutlich weniger überzeugt scheinen.

Große Schwankungen bei den Wählern kleinerer Parteien und unentschlossenen Wählern

Laut Medián ist die auffälligste Veränderung bei den Wählern ohne starke Parteizugehörigkeit zu beobachten. In dieser Gruppe ist der Anteil derjenigen, die Magyar für das Amt des Ministerpräsidenten für geeignet halten, stark gesunken – von 43 auf 31 Prozent. Gleichzeitig ist die wahrgenommene Eignung Viktor Orbáns in der gleichen Bevölkerungsgruppe von 37 auf 51 Prozent gestiegen, einschließlich eines bemerkenswerten Anstiegs derjenigen, die ihn als “voll und ganz geeignet” einstufen.

Diese Veränderung bei den ungebundenen Wählern könnte dazu beitragen, den immer kleiner werdenden Abstand zwischen der Regierungspartei und ihrem zunehmend prominenten Herausforderer zu erklären.

Tisza liegt in der Wählergunst immer noch vorn, aber das Rennen wird knapper

Obwohl Viktor Orbán persönlich wieder an Boden gewonnen hat, liegt die Tisza-Partei in den jüngsten Medián-Umfragen zur Parteipräferenz immer noch vorn: 50 Prozent zu 40 Prozent für die Fidesz-Partei bei den entschiedenen Wählern. Dennoch hat sich die Fidesz-Partei im Vergleich zum Vormonat um zwei Prozentpunkte verbessert, was eine langsame, aber stetige Erholung widerspiegelt.

Andere aktuelle Untersuchungen weisen in eine ähnliche Richtung. Eine Studie des Társadalomkutató-Instituts kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass das Rennen extrem eng ist, wobei die Tisza in den meisten Siedlungstypen am besten abschneidet. Die Fidesz hat vor allem in kleineren Städten und Dörfern einen Vorteil.

Bekannter Analyst sagt, dass die Fidesz immer noch einen großen Vorsprung hat

Trotzdem ist der politische Analyst Gábor Török der Meinung, dass das ungarische Wahlsystem der Fidesz weiterhin einen strukturellen Vorteil verschafft. Seiner Prognose zufolge könnte die Regierungspartei immer noch eine absolute Mehrheit von 100-110 Sitzen erringen, selbst in einem Szenario, in dem die nationale Unterstützung knapp erscheint.

Da die politische Landschaft immer stärker umkämpft ist, signalisieren die Daten vom November einen potenziell entscheidenden Moment: Ministerpräsident Viktor Orbán und Magyar liegen jetzt nicht nur im Parteienwettbewerb, sondern auch bei der wahrgenommenen Führungsfähigkeit Kopf an Kopf – eine Dynamik, die die kommenden Monate prägen könnte.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *