PM Orbán kündigt umfangreiche Restaurierung des Königlichen Schlosses Gödöllő an

Premierminister Viktor Orbán hat heute Morgen in Gödöllő eine wichtige kulturelle und finanzielle Ankündigung gemacht und ein gemeinsames Engagement der ungarischen Regierung und der OTP Bank für die Restaurierung und den teilweisen Wiederaufbau des historischen Königspalastes von Gödöllő bekannt gegeben. Das auf insgesamt 40 Milliarden Forint (102 Millionen Euro) geschätzte Projekt wird zu gleichen Teilen finanziert – 20 Milliarden vom Staat und 20 Milliarden von der OTP Bank – und stellt damit eine der größten Investitionen in das Kulturerbe der letzten Jahre dar.

Der Königspalast Gödöllő: ein ikonischer Ort in Ungarn

Der Königspalast Gödöllő, auch bekannt als Grassalkovich-Palast, nimmt einen bedeutenden Platz in der nationalen Identität Ungarns ein. Einst war es die Lieblingsresidenz von Königin Elisabeth – in Ungarn als Sisi- bekannt – und zählt zu den größten Barockpalästen Europas. Obwohl er seit den 1990er Jahren teilweise restauriert wurde, sind große Teile nach wie vor unzugänglich oder strukturell beeinträchtigt. Orbáns Ankündigung signalisiert die Absicht, den Palast nicht nur zu renovieren, sondern ihn als Aushängeschild der ungarischen Kultur und des Tourismus wiederzubeleben.

In seiner kurzen Ansprache bezeichnete Orbán das Projekt sowohl als patriotisch als auch als strategisch. “Eine Nation, die ihre Vergangenheit ehrt, baut Vertrauen in ihre Zukunft auf”, sagte er und betonte, dass solche Restaurierungen “keine Ausgaben, sondern Investitionen in den nationalen Geist” seien. Durch die Einbeziehung der OTP Bank, Ungarns größtem Finanzinstitut, unterstreicht die Initiative auch ein sich vertiefendes Muster der Zusammenarbeit zwischen Staat und Unternehmen bei Projekten mit nationaler Symbolik.

Grassalkovich Castle, Hungary, Gödöllő
Das Königliche Schloss von Gödöllő. Foto: Wikimedia Commons von Pétér Lóránd

OTP-CEO Csányi: Eine Verpflichtung gegenüber dem Erbe

Csányi Sándor, Vorsitzender und CEO der OTP Bank, war ebenfalls anwesend und schloss sich den Worten an. Er nannte das Projekt “eine Verpflichtung gegenüber dem kulturellen Erbe” und unterstrich damit die Rolle der Bank, die über das Finanzwesen hinausgeht und sich als Förderer der kulturellen Kontinuität Ungarns positioniert. Obwohl der genaue Zeitplan und die architektonischen Pläne noch nicht bekannt gegeben wurden, deuten erste Anzeichen auf eine umfassende Vision hin, die neue Museumsräume, öffentliche Säle und eine mögliche Nutzung für formelle staatliche Funktionen umfasst. Die Ankündigung kommt zu einem politisch günstigen Zeitpunkt.

Gödöllő Royal Palace
Foto: FB/Gödöllő Royal Palace

Orbán, der sich häufig auf die historische Größe Ungarns beruft, wird diese Initiative wahrscheinlich nutzen, um die innenpolitische Unterstützung zu stärken und die Rolle seiner Regierung bei der Wahrung der nationalen Identität zu betonen. Kritiker könnten jedoch in Frage stellen, ob solch umfangreiche Kulturausgaben angesichts des anhaltenden wirtschaftlichen Drucks, der hohen Inflation und des lauen Lohnwachstums angemessen sind. Die heutige Ankündigung ging nicht auf die langfristigen Betriebskosten oder die voraussichtlichen Gebühren für den öffentlichen Zugang ein.

Gödöllő Royal Palace
Foto: FB/Gödöllő Royal Palace

Das ungarische Versailles

Die Befürworter argumentieren, dass die Restaurierung den Tourismus erheblich ankurbeln könnte, vor allem angesichts der Anziehungskraft des Palastes auf internationale Besucher, die von der Geschichte der Habsburger und der anhaltenden Faszination für Kaiserin Elisabeth angezogen werden. Der Palast ist bereits ein bekannter Veranstaltungsort, aber eine vollständige Restaurierung könnte ihn zu einem kulturellen Ankerpunkt machen, vergleichbar mit dem Wiener Schloss Schönbrunn oder Versailles in Frankreich.

Über die Kultur und den Tourismus hinaus scheint die Initiative eine symbolische Botschaft zu enthalten: eine Bekräftigung von Ungarns souveränem Auftreten. In den letzten Jahren hat Orbán immer wieder Infrastruktur- und Kulturprojekte mit umfassenderen Themen der nationalen Wiederbelebung verknüpft. Die heutige Ankündigung fügt sich nahtlos in diese Tradition ein – Geschichte als politische Sprache, verkörpert in Stein und barockem Putz.

Gerüstbau wird bald beginnen

Während weitere Details, architektonische Pläne und Zeitpläne in den kommenden Wochen erwartet werden, war die Kernaussage heute Morgen klar: Der Gödöllő-Palast wird kein halbrestauriertes Relikt bleiben. Er soll wiedergeboren werden – gemeinsam finanziert vom Staat und der führenden Bank des Landes, präsentiert als Geste der Einheit zwischen Regierung, Finanzen und Kulturerbe.

Im Moment steht der Palast still und wartet auf die Rückkehr der Gerüste und die Wiederbelebung der längst verblassten Säle. Wenn Orbáns Vision verwirklicht wird, könnte Gödöllő wieder zu einer nationalen Bühne werden, auf der die Geschichte nicht nur erinnert, sondern rekonstruiert wird.

Klicken Sie hier für weitere Baunachrichten.

Premierminister Orbán: Geld für den Werterhalt sinnvoll investiert

“Wenn wir es richtig machen, werden diese Forint kein Luxus oder eine Ausgabe sein und sie werden auch kein weggeworfenes Geld sein, sondern – über den Erhalt nationaler Werte hinaus – sinnvolle und angemessene Investitionen aus wirtschaftlicher Sicht”, sagte Premierminister Viktor Orbán am Montag bei der feierlichen Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zur umfassenden Renovierung des Königlichen Schlosses in Gödöllő bei Budapest.

Orbán sagte, dass es andere, dringendere tägliche Ausgaben gäbe, aber man sollte sich nicht scheuen, 40 Milliarden Forint für einen solchen Zweck auszugeben. Er fügte hinzu, dass die Renovierung nicht bei Null beginnen müsse, da einige Flügel des Schlosses bereits während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2011 renoviert worden seien.

“Damals war das einzige Ziel, uns in Europa würdig zu präsentieren. Heute sind unsere Ambitionen viel größer und wir wollen unseren rechtmäßigen Platz einnehmen”, sagte er. Er sagte, dass sich nicht nur die Position Ungarns seit 2011 in der Rangliste der europäischen Nationen deutlich verändert habe, sondern auch Europa selbst habe sich stark verändert.

“Heute gibt es Krieg statt Frieden, wirtschaftliche Stagnation statt Wachstum, und die Situation in der europäischen Politik ist viel schlechter als 2011”, sagte er. Er fügte hinzu, dass es im Interesse der Ungarn sei, den Frieden zu erhalten und kein ungarisches Geld in die Ukraine zu schicken, sondern es für die Ungarn auszugeben.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *