Ryanair droht in Ungarn Ärger, da eine Untersuchung wegen irreführender Praktiken bei der Ticketbuchung eingeleitet wurde

Die ungarische Wettbewerbsbehörde (GVH) hat eine Untersuchung gegen Ryanair eingeleitet. Sie wirft dem irischen Billigflieger unlautere Geschäftspraktiken bei der Online-Ticketbuchung vor. Dies teilte die Behörde am Dienstag über die staatliche Nachrichtenagentur MTI mit.

Ryanair der Irreführung von Fluggästen beschuldigt

Laut GVH gibt Ryanair DAC auf seiner ungarischsprachigen Website während des Online-Kaufvorgangs möglicherweise irreführende Informationen an. Die Behörde vermutet, dass Ryanair Kunden, die Hin- und Rückflüge oder mehrere Passagiere auf einmal buchen, nicht deutlich darauf hinweist, dass Tarifpaketoptionen und die Kosten für bestimmte optionale Dienstleistungen sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug separat bezahlt werden müssen – und zwar für jeden Passagier einzeln.

Ryanair
Ryanair steht in Ungarn vor Problemen. Foto: FB/Ryanair

Ryanair steht insbesondere unter dem Verdacht unlauterer Geschäftspraktiken bei der Darstellung der Preise für die Tarifpakete “Regular”, “Plus” und “FlexiPlus” sowie für optionale Leistungen wie “Priority Boarding and 2 Cabin Bags”, “10kg Checked Bag”, “20kg Checked Bag” und “Security Fast Track”. Diese Praktiken können die Verbraucher zu Entscheidungen bewegen, die sie sonst nicht treffen würden.

Psychologischer Druck und Manipulationstaktiken

Der GVH hat außerdem beobachtet, dass während des Buchungsvorgangs psychologischer Druck ausgeübt und Verbraucher manipuliert werden. Durch die Verwendung von aufmerksamkeitsstarken Farben, Bildern und Etiketten erweckt Ryanair den Eindruck, dass die Tarifoption “Regular” im Vergleich zum “Basic”-Paket einen besseren Wert und mehr Leistungen bietet.

Michael O'Leary ryanair wizz air
Michael O’Leary, der CEO von Ryanair, protestiert gegen die von der ungarischen Regierung im Jahr 2022 eingeführten Steuern auf übermäßige Gewinne. Foto: Alpár Kató / Daily News Hungary

Der GVH wies jedoch darauf hin, dass der Endpreis niedriger sein könnte, wenn die Kunden bei der Buchung der Option “Basic” manuell dieselben Zusatzleistungen auswählen, die im “Regular”-Tarif enthalten sind. Darüber hinaus verwendet Ryanair angeblich manipulative Techniken wie Pop-up-Fenster und dringende Nachrichten, um für den “Security Fast Track”-Service zu werben, was die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher erheblich einschränken kann und einen weiteren mutmaßlichen Fall von unlauterem Geschäftsgebaren darstellt.

Monatelange Überprüfung steht bevor

Der GVH betonte, dass die Einleitung einer Untersuchung nicht bedeutet, dass ein Verstoß bewiesen ist. Ziel ist es, den Sachverhalt zu klären und festzustellen, ob gegen Gesetze verstoßen wurde. Das Verfahren dauert in der Regel bis zu drei Monate, kann aber bei Bedarf zweimal um jeweils maximal zwei Monate verlängert werden.

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Foto: depositphotos.com

Die Agentur wies auch darauf hin, dass sie den ungarischen Luftverkehrsmarkt in den letzten Jahren genau beobachtet hat. Im Oktober 2022 führte sie eine Schnellprüfung durch, um festzustellen, ob in Ungarn tätige Fluggesellschaften – einschließlich Billigfluglinien – und beliebte Preisvergleichsseiten psychologischen Druck oder “dunkle Muster” bei ihren Ticketverkäufen und Werbepraktiken anwenden.

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