Schönes Budapest: Der Erzherzog-Joseph-Palast erhält die Behandlung, die er verdient

Die Restaurierung einer der eindrucksvollsten Etappen der Wiedergeburt des Erzherzog-Joseph-Palastes – die Installation seiner dekorativen Elemente – geht langsam dem Ende entgegen.

Auf der Westseite wurden die geschnitzten, mit Löwenköpfen geschmückten Schlusssteine über den großen Bogenfenstern des Ballsaals an ihren endgültigen Platz gesetzt. Die massiven Ornamente aus Kalkstein aus Süttő wurden mit Hilfe eines Krans an die Fassade gehievt.

Auf der Südseite ist die “Verkleidung” des Gebäudes bereits abgeschlossen: Nachdem die Gerüste entfernt wurden, ist ein weiterer atemberaubender Teil der Ornamente des Palastes zu sehen.

Die löwenköpfigen Konsolen, die mit dekorativen Wappen gekrönten Eckgiebeln und die Gesimse mit ihren eleganten Bogenreihen sind nun alle sichtbar. Die Arbeiten an den anderen Gebäudeteilen laufen nach dem geplanten Zeitplan weiter, so dass bald weitere Fassaden enthüllt werden, wenn die Gerüste abgebaut werden.

Während des Wiederaufbaus werden verschiedene Techniken eingesetzt, um die Zierelemente der Fassade anzubringen. Der Sockel wird mit einer traditionellen Methode gebaut, bei der behauene Kalksteinblöcke übereinander gesetzt werden, während für die oberen Teile eine innovative, moderne Lösung gewählt wurde.

An der Fassade sind hochbelastbare Konsolen angebracht, die Kalkstein und speziell gegossene, mit fortschrittlicher Technologie hergestellte Elemente tragen. Der Vorteil dieser neuen Methode ist, dass sie die Fassade “atmen” lässt: Die Luft kann frei durch die Fugen zwischen der Wandisolierung und den Fassadenplatten zirkulieren. Auf diese Weise wird die Eleganz traditioneller Materialien mit den Vorteilen der modernen Technologie kombiniert.

Der Erzherzog-Joseph-Palast in Budapest wurde 1906 im historisierenden Stil nach den Entwürfen von Flóris Korb und Kálmán Giergl durch den Umbau des ehemaligen Teleki-Palastes fertiggestellt. Obwohl das Gebäude während der Belagerung von Budapest 1944-45 schwere, aber nicht irreparable Schäden erlitt, wurde es 1968 aus ideologischen Gründen abgerissen.

Im Rahmen des Nemzeti-Hauszmann-Programms (Nationales Hauszmann-Programm ) werden nun die Außenfassade und das Dach des Palastes originalgetreu wiederaufgebaut, während im Inneren die prächtige Freitreppe und der imposante, doppelhohe Festsaal wiedererstehen werden.

Nach seiner Restaurierung wird der rekonstruierte Erzherzog-Joseph-Palast in Budapest als repräsentativer Sitz des ungarischen Verfassungsgerichts dienen.

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