Schrecklicher Anblick: Budapests gefürchteter Hungerfelsen taucht zum zweiten Mal in einem Jahr auf

Dies ist das erste Jahr, in dem der gefürchtete Hungerstein zweimal im Flussbett der Donau aufgetaucht ist.
Am 2. Juli tauchte ein scheinbar harmloser, aber zutiefst beunruhigender “alter Bekannter” in Budapest wieder auf: der Hungerfelsen tauchte erneut aus der Donau auf. Diese Sandsteinformation ist nicht nur eine natürliche Kuriosität, sondern auch eine deutliche Warnung vor dem Zustand der Stadt. In der Morgendämmerung war der Wasserstand der Donau auf 84 cm gesunken, und am Nachmittag war er noch weiter auf 79 cm gesunken, so dass der Felsen, der nur in Dürrezeiten sichtbar ist, wieder auftauchte.
Der Hungerfelsen, der Flusspiloten heimsucht

Der Hungerfelsen, auch bekannt als Hungerstein, ist eine (meist unter Wasser liegende) Sandsteinformation im Flussbett der Donau unterhalb des Gellértberges. Er ist als tiefster Punkt der Hauptstadt bekannt und wird von den Einheimischen scherzhaft “Ungarns niedrigster Berggipfel” genannt. Die Höhe des Felsens beträgt 95,76 Meter über dem Meeresspiegel. Seinen Namen erhielt er, weil er nur in Zeiten extremen Niedrigwassers sichtbar wird: in Zeiten der “Hungersnot”.
Die Formation liegt im 11. Bezirk von Budapest, im Fluss, etwa 20-30 Meter vom Raoul-Wallenberg-Ufer und ungefähr 5 Meter von der Uferlinie entfernt, etwa 60-70 Meter nördlich der Freiheitsbrücke. Sie taucht über der Wasseroberfläche auf, wenn der Wasserstand der Donau unter etwa 95 cm sinkt, wie es der offizielle Pegel der Stadt anzeigt.
Eine Legende besagt, dass der Felsen seinen Namen erhielt, weil sich die Mühlen in Dürreperioden wegen des niedrigen Wasserstands nicht mehr drehten, was zu einem Mangel an Mehl führte. Eine andere Geschichte bezieht sich auf Schiffer, die in Zeiten von Niedrigwasser ihre Fähren an dieser alten Überquerungsstelle nicht mehr bedienen konnten.
Schifffahrt bedroht
Das Donauufer war schon immer ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens und der Freizeitgestaltung in Budapest. Flusskreuzfahrten, Uferfestivals und abendliche Lichtshows – all das ist in Gefahr, wenn der Wasserstand weiter sinkt, berichtet BudAPPest.
Die schiffbaren Routen entlang des Flusses werden immer schmaler, Hotelschiffe müssen immer schwieriger manövrieren, und die Einstellung einiger Sightseeing-Kreuzfahrten könnte unvermeidlich werden. Teile des Flussufers sind bereits freigelegt und trocken, was das touristische Erlebnis beeinträchtigt und die Besucher abschreckt.
Stadtweite Auswirkungen drohen
Nicht nur die Attraktionen sind betroffen – auch die Wirtschaft von Budapest leidet unter der anhaltenden Trockenheit. Der Güterverkehr auf der Donau ist unzuverlässig geworden, was den Transport von landwirtschaftlichen Gütern erschwert. Die anhaltende Trockenheit hat auch das Wasserversorgungssystem der Stadt zusätzlich unter Druck gesetzt, so dass das Wasserversorgungsunternehmen die Strategie für das Wassermanagement in Budapest neu überdenken muss.
Die Stadtverwaltung hat eine öffentliche Sensibilisierungskampagne gestartet, die die Einwohner zum sparsamen Umgang mit Wasser auffordert. Gleichzeitig wird mehr Wert auf alternative Versorgungssysteme, neue Reservoirs und die Modernisierung der Bewässerung in öffentlichen Grünanlagen gelegt. Veranstaltungen in der Stadt werden zunehmend an die klimatischen Gegebenheiten angepasst, indem mehr Aktivitäten in geschlossenen Räumen stattfinden und neue “trockene” Veranstaltungsformate eingeführt werden.
Die zunehmende Unvorhersehbarkeit des Budapester Wetters und die Schwankungen des Wasserspiegels der Donau fließen nun in die Stadtplanung ein. Zu den Bemühungen gehören die Instandhaltung von Radwegen am Flussufer und Immobilienbewertungen, die jetzt die “Sicherheit am Wasser” berücksichtigen – die Entfernung einer Immobilie von Abschnitten der Donau, die unter einen kritischen Pegel fallen könnten.
Wann ist der Hungerfelsen schon einmal aufgetaucht?
Aufgrund des Klimawandels sind die Niederschläge in Ungarn in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, und es kommt häufiger zu Dürren. Zwischen 2015 und 2025 haben Wasserwirtschaftsexperten laut Telex einen Rückgang des jährlichen Abflusses der Donau um 10% festgestellt.
Der Hungerfelsen ist in früheren Trockenperioden aufgetaucht – September 2003, November 2011, September 2015 und von Anfang August bis Anfang November 2018. Am 25. Oktober 2018 erreichte die Donau einen historischen Tiefstand von 33 cm und enthüllte dabei bisher ungesehene Überreste der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Freiheitsbrücke. Der Felsen tauchte im August 2022 und im Oktober 2023 wieder auf. Aber 2025 ist das erste Jahr, in dem er sowohl im März als auch im Juli auftaucht.
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