Trump ruft PM Orbán nach Putin an: Weißes Haus erwägt Budapest für Ukraine-Friedensgipfel

Wir wissen mit Sicherheit, dass Donald Trump den ungarischen Premierminister Viktor Orbán unmittelbar nach seinem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angerufen hat und ihn dazu befragt hat, warum Ungarn weiterhin gegen die Bewerbung der Ukraine um die EU-Mitgliedschaft ist. Wir wissen auch, dass Orbán hofft, einen Trump-Putin-Zelenskyy-Gipfel in Budapest auszurichten. Quellen, die dem Weißen Haus nahe stehen, deuten darauf hin, dass die ungarische Hauptstadt als möglicher Veranstaltungsort an Bedeutung gewinnt.
Trump, Putin und Zelenskyy könnten alle nach Budapest reisen
Nach Angaben von Politico, die sich auf einen Insider der Trump-Administration und einen Regierungsbeamten berufen, wird Budapest immer mehr zum bevorzugten Ort für ein mögliches Gipfeltreffen zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Zelenskyy. Angesichts der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Trump und Orbán hat diese Idee Gewicht. Der ungarische Premier war einer der ersten Staats- und Regierungschefs, der Trump unterstützte, eine Geste, die der wiedergewählte Präsident offenbar nicht vergessen hat.

Berichten zufolge trifft der US-Geheimdienst bereits Vorbereitungen für das Treffen. Trump hat angedeutet, dass die Gespräche zwischen Putin und Zelenskyy beginnen und er später hinzukommen würde. Das Weiße Haus zieht Budapest ernsthaft in Erwägung, auch wenn alternative Orte weiterhin im Gespräch sind: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich für Genf ausgesprochen, während Putin Moskau bevorzugt. Politico stellt fest, dass Budapest für die Ukraine eine bittere Symbolik hat, die an das gescheiterte Memorandum von 1994 erinnert, das dort unterzeichnet wurde.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, lehnte es ab, zu bestätigen oder zu dementieren, ob Budapest in Betracht gezogen wird.
Wird der Gipfel Ergebnisse bringen?
Die zentrale Frage ist, ob das Treffen ein greifbares Ergebnis bringen könnte. Trump selbst äußerte sich kürzlich in einem Interview mit Fox News skeptisch und warnte, dass die Verhandlungen schwierig sein würden – vor allem, weil Putin möglicherweise nicht wirklich die Absicht hat, den Krieg zu beenden. Die russischen Streitkräfte haben in letzter Zeit bedeutende taktische Gewinne im Donbas erzielt. Um den Druck auf Moskau zu erhöhen, hat Trump Sanktionen gegen Länder angedroht, die russisches Öl kaufen – eine Liste, zu der auch Ungarn gehört.

Für die Ukrainer sind die möglichen Kompromisse deutlich. Trump glaubt, dass Präsident Zelenskyy einige Gebiete abtreten muss – darunter auch Gebiete, die derzeit nicht von Russland besetzt sind, aber schwere ukrainische Verluste erlitten haben. Trump drückte dies diplomatisch aus, indem er sagte, Zelenskyy müsse “etwas Flexibilität” zeigen. Er hat auch eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ausgeschlossen, aber angedeutet, dass andere Fragen verhandelbar bleiben.
In den letzten Tagen haben sich führende Politiker aus Europa, den USA und Russland gegenseitig gelobt (wobei die Russen vor allem Trump lobten) und ihre Bereitschaft bekundet, Friedensgespräche zu führen. Es bleibt jedoch ungewiss, wie akzeptabel die Bedingungen für alle Parteien sein werden.
Welche Sicherheitsgarantien kann Kiew erwarten?
Das einzige ermutigende Zeichen für die Ukraine ist, dass Trump die Bedeutung glaubwürdiger Sicherheitsgarantien anzuerkennen scheint, insbesondere angesichts der wiederholten Verstöße Russlands gegen frühere Vereinbarungen. Die Gespräche deuten auf einen Rahmen hin, in dem keine US-Truppen in der Ukraine stationiert würden, sondern europäische Truppen – mit russischer Zustimmung, wie Trump sagt – dort stationiert werden könnten. Diese Truppen, die von den USA aus der Luft logistisch unterstützt werden, würden nicht unter den Schirm der NATO fallen.

In diesem Szenario müsste die Ukraine ihre NATO-Bestrebungen aufgeben. Stattdessen würden deutsche, französische und britische Truppen das bieten, was Trump als “NATO-ähnliche Sicherheitsgarantien ” bezeichnet hat – allerdings außerhalb des formellen Bündnisses.
Trump rief Orbán erneut an
Eine weitere mögliche Komponente des Sicherheitspakets betrifft die EU-Mitgliedschaft der Ukraine – oder zumindest die Aufnahme von Beitrittsgesprächen, die Ungarn seit Jahren blockiert. Laut Bloomberg rief Trump Orbán unmittelbar nach seinem Gespräch mit Putin – während der laufenden Gespräche mit den europäischen Staats- und Regierungschefs – an, um Ungarns Widerstand herauszufordern.

Orbán, der es sich zuvor zur Gewohnheit gemacht hatte, jedes Gespräch mit Trump öffentlich zu machen, hat bei dieser Gelegenheit geschwiegen. Sein Büro bekräftigte lediglich die ungarische Haltung, dass die Ukraine keine EU-Mitgliedschaft benötigt, um Garantien zu erhalten, und argumentierte stattdessen, dass ein Beitritt schädlich wäre. Dennoch hat sich Orbán öffentlich für ein Treffen zwischen Trump und Putin und für umfassendere Gespräche zwischen Europa und Russland ausgesprochen. Bloomberg nannte nicht die genaue Antwort Orbáns an Trump, aber es ist wahrscheinlich, dass er die Position der ungarischen Regierung wiederholte: dass die angebliche Diskriminierung der ungarischen Minderheit in der Westukraine der Hauptgrund für Budapests Veto bleibt.
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