Ukrainische Behörden hielten ungarische Studenten aus den Unterkarpaten fest – Szijjártó bestätigte ihre Freilassung

Medienberichten zufolge haben die ukrainischen Behörden mehrere Studenten aus den Unterkarpaten mehr als 24 Stunden lang festgehalten, obwohl sie nach dem Gesetz nicht eingezogen werden dürfen.

Datenaktualisierung oder willkürliche Inhaftierung?

Am 4. November suchten die Studenten das Rekrutierungszentrum des Bezirks Berehove auf, um ihre persönlichen Daten zu aktualisieren, wie es das Gesetz vorschreibt. Vier von ihnen wurden jedoch über 24 Stunden lang festgehalten. Laut dem Transkarpatischen Ungarischen Kulturverein (KMKSZ) haben die Militärbehörden nach ukrainischem Recht kein Recht, Wehrpflichtige willkürlich festzuhalten, und eine Datenaktualisierung rechtfertigt keine längere Inhaftierung.

“Die Aktualisierung von persönlichen Daten ist keine Handlung, die eine sofortige oder stundenlange Inhaftierung rechtfertigen würde. Wir sind der Meinung, dass die Einschränkung der Freiheit der Studenten rechtswidrig ist und der ukrainischen Gesetzgebung widerspricht”, sagte der KMKSZ in seiner Erklärung.

Der Transkarpatische Ungarische Kulturverein, der die lokale ungarische Gemeinschaft seit 1989 vertritt, äußerte seine tiefe Empörung über den Vorfall. Die Organisation schätzt die Zusammenarbeit mit Ungarn und anderen ungarischen Institutionen und betrachtet die Bewahrung der nationalen Identität und die Unterstützung kultureller Einrichtungen als wichtige Prioritäten.

Gleichzeitig ist die Organisation bestrebt, gute Beziehungen zu den ukrainischen Behörden zu unterhalten und unterstützt die europäische Integration der Ukraine sowie den Dialog zwischen den nationalen Gemeinschaften in der Region.

Offizielle Aktion des KMKSZ und Szijjártós Antwort

Die KMKSZ hat sofort Briefe an den ukrainischen Verteidigungsminister, den Menschenrechtsbeauftragten und die Militärverwaltung der Region Transkarpatien geschickt und eine rasche und transparente Untersuchung gefordert.

Laut dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó hat das Ministerium den Fall von Anfang an aufmerksam verfolgt.

“Wir standen in ständigem Kontakt mit dem transkarpatischen ungarischen Kulturverein und der Universitätsleitung. Das ukrainische Recht ist in dieser Hinsicht eindeutig: Diese Studenten sind von der Wehrpflicht befreit”, schrieb Szijjártó in den sozialen Medien.

Er bestätigte auch, dass am Abend alle inhaftierten Studenten von den ukrainischen Behörden freigelassen wurden. Der Minister betonte die Bedeutung des Friedens und fügte hinzu, dass die Zwangsrekrutierungen umso eher enden werden, je eher der Frieden wiederhergestellt ist.

“Wir Ungarn stehen für den Frieden, wir unterstützen alle Friedensbemühungen, und wir werden dies auch morgen in Washington tun”, schrieb er.

Regionale Spannungen und ein früherer Spionagefall

Die Spannungen zwischen der ungarischen Minderheit und den ukrainischen Behörden in Transkarpatien sind seit langem groß. Die lokale ungarische Gemeinschaft zählt zwischen 70.000 und 80.000 Menschen und in den letzten Jahren haben mehrere Auseinandersetzungen die politische und militärische Sensibilität der Region deutlich gemacht.

Im Mai 2025 nahm der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) zwei Personen in den Unterkarpaten fest, die beschuldigt wurden, für den ungarischen Geheimdienst zu spionieren. Ihre Aufgabe war es, Informationen über die lokalen Verteidigungsfähigkeiten der ukrainischen Armee und die möglichen Reaktionen der Bevölkerung im Falle einer ungarischen Militärintervention zu sammeln.

Nach Berichten des SBU wurden der Mann und die Frau angewiesen, militärische Berichte zu erstellen und weitere Personen zu rekrutieren. Wenn Sie die ganze Geschichte erfahren möchten, haben wir bereits früher ausführlich über diesen Fall berichtet.

Szijjártó: Ungarn wird dem “Brüsseler Druck” nicht nachgeben

Außenminister Péter Szijjártó sprach am 3. November in Budapest bei einer Sitzung des Ausschusses für nationalen Zusammenhalt des ungarischen Parlaments auch über die Spannungen in Kárpátalja. Er erklärte, dass Ungarn “dem Druck Brüssels nicht nachgeben wird” und weiterhin von der Ukraine die Wiederherstellung der nationalen Minderheitenrechte fordert, die den Ungarn in den Unterkarpaten seit 2015 genommen wurden.

Wie Szijjártó erwähnt, kritisieren Brüssel und mehrere EU-Mitgliedstaaten Budapest für seine Haltung, aber Ungarns Position bleibt unverändert:

“Hier können wir uns nur auf uns selbst verlassen”, betonte der Minister.

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