Ungarische griechisch-katholische Kirche in Transkarpatien in Brand gesetzt, anti-ungarische Graffiti gefunden

Eine griechisch-katholische Kirche wurde von unbekannten Tätern in Palágykomoróc, einem Dorf in der ukrainischen Region Transkarpatien, in Brand gesteckt. Das berichten Mandiner und mehrere andere ungarische Nachrichtenagenturen.

Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr zerstörten die Flammen nicht das gesamte Gebäude, allerdings wurde die Sakristei erheblich beschädigt. Die Schwere des Vorfalls wird durch hasserfüllte, anti-ungarische Graffiti an den Kirchenwänden unterstrichen, darunter Sprüche wie “Ungarn ans Messer” und “Ungarn, raus!”

Der Angriff löste in Ungarn sofortige Empörung aus, insbesondere bei Regierungsvertretern. Premierminister Viktor Orbán teilte ein von Mandiner veröffentlichtes Bild in den sozialen Medien, das die Hassparolen zeigt. In seinem Posting schrieb er:

Zwangsrekrutierung, Mord, Brandstiftung, Aufwiegelung, Einschüchterung. All das geschieht mit unserem Volk, den Ungarn in den Unterkarpaten. Wir werden nicht tatenlos zusehen. Sie können auf uns zählen!

Auch die Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi hat sich zu der Situation geäußert. Als Reaktion auf die Brandstiftung schrieb sie: “Es bricht einem das Herz. Haben die Völker des Karpatenbeckens nicht schon genug gelitten? Im Jahr 2025 will man uns, nur weil wir Ungarn sind und Ungarisch sprechen, töten und von dem Ort vertreiben, an dem wir seit 1.100 Jahren leben?”. Sie fügte hinzu, dass die Ukraine ihrer Meinung nach keinen Platz in der Europäischen Union habe, solange sie nicht alle ethnischen, sprachlichen und religiösen Diskriminierungen beseitigt.

Mehrere Medien, darunter auch Telex, haben das ungarische Außenministerium um eine Stellungnahme gebeten, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lag jedoch noch keine offizielle Antwort vor.

Wachsende Spannungen

Dieser Brandanschlag auf eine Kirche ist kein Einzelfall. In den letzten Wochen sind zunehmend beunruhigende Berichte aus der Region Transkarpatien aufgetaucht. Am meisten Aufsehen erregte der tragische Tod von József Sebestyén, einem ungarischen Mann aus den Unterkarpaten, dessen genaue Todesursache noch nicht bekannt ist.

Es sind zwei Videos aufgetaucht, auf denen Sebestyén zu sehen ist: Auf dem einen sieht man ihn auf allen Vieren kriechen, auf dem anderen fleht er in sichtbarer Agonie um Hilfe bei den Sanitätern, die Berichten zufolge nichts unternommen haben. Mandiner zufolge wurde Sebestyén angeblich während einer Zwangsrekrutierung misshandelt und die Verletzungen, die er erlitt, führten schließlich zu seinem Tod.

Die Serie von Vorfällen hat einen Schatten auf die ungarisch-ukrainischen Beziehungen geworfen, zumal die ukrainische Regierung weiterhin auf eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union hofft. Die ungarische Regierung fordert jedoch immer lauter, dass die Sicherheit und die Rechte der ungarischen Minderheit in den Unterkarpaten garantiert werden müssen, bevor Fortschritte bei den EU-Ambitionen der Ukraine erzielt werden können.

Vor Ort wird möglicherweise eine Untersuchung des Anschlags auf die Kirche eingeleitet. Die Täter und ihre genauen Motive sind derzeit noch unbekannt.

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Das Hauptbild dient nur zu Illustrationszwecken. Abgebildetes Bild: depositphotos.com

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