Ungarische Investoren in Italien: Mysteriöses ungarisches Unternehmen kauft Villa für 4,3 Mio. Euro, die einst dem Modehaus gehörte!

Im vergangenen Sommer fand in der malerischen Stadt Varese in Norditalien ein bemerkenswerter Verkauf statt. Eine Luxusvilla von über 1.000 Quadratmetern – mit Panoramablick, großem Garten, Swimmingpool und internem Aufzug – wurde für 4,3 Millionen Euro verkauft. Besonders interessant an diesem Verkauf ist, dass der Käufer kein Milliardär aus dem Nahen Osten oder ein bekannter internationaler Investor war, sondern ein ungarisches Unternehmen, das erst wenige Monate vor der Transaktion gegründet wurde.
Wie die italienische Website Domani berichtet, gehörte die Villa ursprünglich Margherita Maccapani Missoni, der Erbin des kultigen Modehauses Missoni, und ihrem Ehemann, dem Rennfahrer Eugenio Amos. Die Immobilie wurde im Dezember 2023 von Praedium Property Ltd, einem im November desselben Jahres gegründeten ungarischen Unternehmen, erworben. Zum Zeitpunkt des Kaufs wurden 10 % des Preises sofort eingezahlt, wobei die Anzahlung von einem Konto bei der Gránit Bank in Ungarn stammte.
Der Firmenwechsel und die mysteriösen Hintergründe
Obwohl der ursprüngliche Vertrag von Praedium Property unterzeichnet wurde, wurde der endgültige Verkauf – der im Juli 2024 abgeschlossen wurde – offiziell von einem anderen Unternehmen, der Influentia Ltd, durchgeführt. Beide Unternehmen stehen in Verbindung mit Triple Hill Capital, einer Vermögensverwaltungsfirma mit engen Verbindungen zu Árpád Habony und Kristóf Szalay-Bobrovniczky, wie Telex berichtet. Außerdem sind beide Unternehmen unter derselben Budapester Adresse registriert: Dorottya-Straße 6.

Praedium wurde von Renáta Tiszolczi vertreten, einer ehemaligen Mitarbeiterin der Aegon-Gruppe, die auch an den Investitionsvorhaben von Habony und Szalay-Bobrovniczky in Kroatien beteiligt war. Influentia wurde von András Balogh vertreten, einem ehemaligen leitenden Angestellten der Magyar Telekom, der seither an verschiedenen regierungsbezogenen Projekten beteiligt war, darunter die ungarische Eisenbahngesellschaft Vagon und die Geschäftsinteressen von István Garancsi.
Der versteckte Eigentümer
Die italienische Presse warf die Frage auf, wie es das ungarische System der Private-Equity-Fonds ermöglicht, die wahre Identität der Investoren geheim zu halten. Während sich die Europäische Union seit langem um mehr Transparenz in diesem Bereich bemüht, erlauben es die ungarischen Vorschriften den Private-Equity-Fonds derzeit, die Identität ihrer tatsächlichen Begünstigten zu verschleiern. Infolgedessen bleibt der eigentliche Eigentümer der Villa offiziell unbekannt. Angesichts der am Kauf beteiligten Personen wird jedoch spekuliert, dass es sich um jemanden aus dem engen Umfeld von Árpád Habony handelt.

Im Zusammenhang mit dem Kauf – in der italienischen Presse teilweise als “Orbán-Villa” bezeichnet – betonten ungarische Medien, insbesondere 444.hu, dass es unwahrscheinlich ist, dass Ministerpräsident Viktor Orbán persönlich Eigentümer der Immobilie ist. Vielmehr sei es plausibel, dass Personen aus regierungsnahen Geschäftskreisen es erworben haben. Influentia Ltd. lehnte eine Stellungnahme zu den italienischen Medienberichten ab.
Dieser Fall ist ein deutliches Beispiel dafür, wie politisch verbundene Geschäftskreise international agieren und welche Techniken zur Vermeidung von Vermögenstransparenz eingesetzt werden. Eine Luxusimmobilie ist nicht nur ein prestigeträchtiger Erwerb, sondern auch ein Beispiel dafür, wie beträchtliche Vermögenswerte auf eine Weise übertragen werden können, die die wahren Eigentumsverhältnisse vor der Öffentlichkeit verbirgt.
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