Ungarn übernimmt den Vorsitz im Ministerrat des Europarates

Ungarn hat am Freitag bei einem Treffen in Hamburg den Vorsitz im Ministerrat des Europarates (CoE) von Deutschland übernommen.
Der Außenminister Péter Szijjártó sagte nach dem Treffen, bei dem er die Teilnehmer über das bis zum 17. November laufende Programm der ungarischen Ratspräsidentschaft informierte, dass Ungarn drei vorrangige Bereiche ausgewählt habe: Schutz nationaler Minderheiten, Religionsgemeinschaften sowie die Rechte von Kindern und Familien.
Bezüglich des Schutzes nationaler Minderheiten hob Szijjártó Minority SafePack hervor, eine Initiative, die den Schutz nationaler und sprachlicher Minderheiten in der Union durch die Europäische Union in der Union fordert, die die Europäische Kommission nicht auf ihre Tagesordnung gesetzt hatte. Der Minister sagte, er hoffe, dass Ungarn den Vorsitz in der Union innehat CoE Ministerrat dazu führen würde, “Straßburg besser zu machen als Brüssel”.
Was den Schutz der Religionsgemeinschaften betrifft, so wies Szijjártó auf die Frage der Christenverfolgung “in Europas Nachbarschaft” hin.
Besonders besorgniserregend sei, dass die Proteste gegen den Israel-Palästina-Konflikt in jüngster Zeit in mehreren europäischen Ländern eine “antisemitische Wendung” genommen hätten, sagte er.
In Bezug auf den Schutz von Kindern und Familien sagte der Minister, die Pandemie habe viele Kinder gezwungen, “ohne Erfahrung in den digitalen Raum einzutreten”, was sie anfällig für Cyberkriminelle und Raubtiere mache.
Szijjártó sagte, der Schutz von Familien und Kindern erfordere eine umfassende europäische Regulierung und fügte hinzu, dass auch Ungarn in diesem Bereich strenge Vorschriften einführe.
Szijjártó sagte auch, dass der Europarat eine ausreichende Plattform für die „Wiederaufnahme des zivilisierten Dialogs“zwischen Ost und West biete, was seiner Meinung nach angesichts der wachsenden politischen Konflikte umso notwendiger sei.
Als mittel- und osteuropäisches Land liege das Interesse Ungarns eher im Dialog als im Konflikt, sagte er.
Der deutsche Außenminister Heiko Maas sicherte die Unterstützung seines Landes für die ungarische Präsidentschaft zu und fügte hinzu, dass gemeinsame Werte die Arbeit leiten sollten.
Marija Pejcinovic Buric, die Generalsekretärin des Europarates, sagte, die scheidende deutsche Präsidentschaft habe “eine hohe Messlatte gelegt” und fügte hinzu, dass multilaterale Zusammenarbeit zum Schutz der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit “vielleicht wichtiger denn je” sei

