Ungarn und Usbekistan starten nukleares Kooperationsprogramm

Ungarn und Usbekistan starten ein umfassendes nukleares Kooperationsprogramm, das als zentraler Bestandteil ihrer strategischen Partnerschaft konzipiert ist, sagte Außenminister Péter Szijjártó nach einem Treffen mit dem usbekischen Amtskollegen Wladimir Norow am Dienstag.
Ungarn werde „höchstwahrscheinlich“die Kühltechnologie für Usbekistans neues Kernkraftwerk bereitstellen, ein Modell, das besonders an Orten wie dem Standort des neuen Kraftwerks nützlich ist, wo Wasser knapp ist, sagte Szijjártó nach den Gesprächen auf einer Pressekonferenz.
Ungarn werde im Rahmen seines Stipendienprogramms auch Schulungen für usbekische Nuklearexperten für 170 usbekische Studenten anbieten, die im Land studieren möchten, zitierte das Ministerium Szijjártó. Die beiden Länder würden außerdem ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit Schwerpunkt auf Brennstäben starten, sagte er und wies darauf hin, dass Usbekistan der siebtgrößte Uranproduzent der Welt sei.
“In der aktuellen Energiekrise sind Kapazitäten zur Erzeugung von Kernenergie äußerst wertvoll geworden; Europa wird ohne Kernenergie keine sichere Energieversorgung und keine erschwingliche Energie haben”, sagte Szijjártó.
Unterdessen sieht Ungarns Regierung die Stabilität Zentralasiens als einen wichtigen Aspekt der europäischen Sicherheit an, und Usbekistan habe dabei eine Schlüsselrolle, sagte er.
Er verwies auf die Herausforderungen, die die Region plagen, wie etwa Migrationswellen mit Ursprung in Afghanistan. Die Region gilt auch als Brutstätte des internationalen Terrorismus, sagte er.
“Wenn es uns gelingt, diese gefährlichen Trends in Zentralasien zu stoppen, wird sich die Sicherheit Europas verbessern; etwas, das der Kontinent dringend braucht”, sagte er.
Premierminister Viktor Orbán und der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev werden später am Tag eine Erklärung zum nuklearen Kooperationsprogramm sowie 16 weitere bilaterale Abkommen zwischen den jeweiligen Ministerien der Länder und anderen Institutionen unterzeichnen.



