Ungarn wird von neuen russischen Sanktionen ausgenommen: Putins Geste oder etwas anderes?

In den internationalen Medien wird wenig über die russischen Sanktionen gegen die Mitgliedsländer der Europäischen Union und der NATO, darunter auch Ungarn, berichtet. Der Kreml hat jedoch beschlossen, Ungarn von der letzten Runde der Sanktionen gegen Kosmetikprodukte auszunehmen. Ist Ungarn zu einem Putin-freundlichen Land geworden, oder gibt es eine andere Erklärung für diese Ausnahme?

Nach Angaben von Telex hat Russland neue Sanktionen gegen unfreundliche und vom Kreml als feindlich eingestufte Länder verhängt. Die Sanktionen traten am 29. April in Kraft und gelten mindestens bis zum 31. Dezember. Das neue russische Sanktionspaket betrifft Kosmetikprodukte und sieht für “feindliche” Länder einen Zollsatz von 35 % vor. Drei Länder, die “Teil der westlichen Welt” sind, wurden jedoch ausgenommen: Die Slowakei, Südkorea und Ungarn. Auch Italien und Frankreich wurden deutlich entlastet, der Zollsatz wurde auf 20 % für französische und italienische Produkte festgesetzt.

Telex bezeichnete die Ausnahmeregelung für Ungarn als interessant. In der 4-seitigen Erklärung, die nur in Russland lesbar ist (Telex erhielt den vollständigen Text), heißt es, dass die Sanktionen gegen Länder gerichtet sind, die den wirtschaftlichen Interessen Russlands schaden.

Informanten und Experten des ungarischen Medienhauses glauben, dass die Ausnahmeregelung eine Geste Putins gegenüber Ungarn und der Slowakei sein muss, da der Handel mit diesen Ländern im Kosmetikbereich minimal ist. Dagegen ist der Handel mit Frankreich, Italien und Südkorea beträchtlich.

Orbán in Moscow Putin's minister in Budapest
Orbán in Moskau. Foto: Facebook/Orbán Viktor

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