Ungarns Gefängnisse sind immer noch überfüllt
Brüssel/Straßburg (MTI) (Überbelegung der Gefängnisse blieb in mehreren europäischen Ländern, darunter Ungarn, trotz eines Rückgangs der Zahl der Insassen ein Problem, heißt es in einer am Dienstag vom Europarat (CoE) veröffentlichten Umfrage.
Die jährliche Strafstatistik für 45 Länder ergab, dass es im Jahr 2015 in 15 Ländern, darunter Ungarn, zu einer Überbelegung der Gefängnisse kam.
Zum Zeitpunkt der Umfrage gab es in Ungarn 17.773 Häftlinge, verglichen mit einer Gesamtkapazität von 13.736 Gefängnisinsassen, was einer Auslastung von 129,4 Prozent entspricht, der dritthöchsten, heißt es in dem Bericht.
Der Bericht zeigte eine Verbesserung der ungarischen Gefängnisauslastung seit 2014, als Ungarn mit 142 Prozent die Liste anführte.
Bei der Gefängnisfläche pro Häftling schnitt Ungarn im Bericht mit nur 2,8 Quadratmetern am schlechtesten ab, dem Land in diesen Begriffen folgten Mazedonien mit 2,9 qm und Estland mit 3 qm, wie der Bericht zeigte.
Bezogen auf die Zahl der Inhaftierten pro 100.000 Einwohner wurde in Russland mit 439,2 der höchste Wert im Vergleich zum Durchschnitt von 115,7 in den Mitgliedstaaten des Europarates gemeldet, in den Niederlanden mit 53 der niedrigste. Die Zahl in Ungarn lag bei 180,8, gegenüber 185 im Jahr 2014, heißt es in dem Bericht.
Die von der Universität Lausanne für den Europarat durchgeführte Umfrage ergab, dass im Jahr 2015 europaweit etwa 1,4 Millionen Menschen in Gefängnissen festgehalten wurden, was 6,8 Prozent weniger ist als im Jahr 2014.
Foto: szon.hu