Ungarns Justizminister: Abschiebung soll auf EU-Ebene gehandhabt werden

Wien (MTI) – Die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber sei eine große flüchtlingspolitische Herausforderung, die auf EU-Ebene bewältigt werden müsse, sagte László Trócsányi, Ungarns Justizminister, in einem österreichischen Papier.
In einem am Samstag in der Presse abgedruckten Interview sagte er, dass eine Ausweisung aus EU-Mitgliedstaaten aus verschiedenen Gründen in den meisten Fällen “nicht möglich” seiAus diesem Grund bestehe ein dringender Bedarf an einer EU-weiten Regelung der Abschiebungspraktikenfügte er hinzu.
Das Thema, so der Minister, solle von der europäischen Grenzkontrollagentur Frontex in Angriff genommen werdenAuf Anfrage unterstütze die Agentur die Mitgliedstaaten bereits mit insgesamt 700 Mitarbeitern bei der Abschiebung, fügte er hinzu.
Trócsányi sagte, Frontex sollten weitere Befugnisse und Mittel erhalten und die abgelehnten Asylsuchenden in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden. Es wäre insbesondere für die kleineren Mitgliedstaaten eine große Hilfe, wenn Frontex direkt mit den Entsendeländern über deren Aufnahme verhandeln würde, sagte er.
Trócsányi sagte, dass die Verteilung von Migranten im Rahmen des obligatorischen Quotensystems eine schlechte Botschaft bringe und die Migration fördere. Darüber hinaus sei das System wirkungslos, da sich die meisten Migranten in einigen wenigen Mitgliedstaaten und nicht in Rumänien oder Ungarn niederlassen wollten.
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