Ungarns Straßenentwicklungsprojekt: Massive Modernisierungen angekündigt

Die ungarische Regierung hat am Mittwochabend unerwartet massive Straßenentwicklungspläne angekündigt, darunter Projekte zur Anbindung von Städten im Karpatenbecken, es wird jedoch auch großer Wert auf den Ausbau von Nebenstraßen gelegt.
Großes Straßenentwicklungsprojekt
Wie berichtet von Vilaggazdaság, erschien eine wichtige Ausgabe des Magyar Közlöny (“Ungarische Gazette”), in der auf 74 Seiten Regierungsbeschlüsse skizziert wurden, darunter die Genehmigung der Konzepte öffentlicher Bauinvestitionen bis 2035.
Der Großteil des Dokuments konzentriert sich auf Eisenbahnverbesserungen, wie den geplanten Kauf neuer Züge. Es umfasst jedoch auch wichtige Straßenentwicklungsinitiativen, darunter den Ausbau von Schnellstraßen und den Ausbau 4-spuriger, bidirektionaler öffentlicher Straßen.

Im Anhang zum Regierungsbeschluss werden folgende Investitionspakete lt Vilaggazdaság.
- Verbesserungen zur Anbindung der Städte des Karpatenbeckens – insgesamt 16 Projekte (vier davon sind Konzessionsgebiete) werden fast 610 km Autobahnen mit kontrolliertem Zugang und 4-spurige, in beide Richtungen verlaufende Straßen umfassen. Davon werden etwa 360 km neu gebaut, wobei die Kosten für die Elemente des öffentlichen Sektors auf etwa 2,9 Billionen HUF (ungefähr 7,2 Milliarden Euro) geschätzt werden. Darüber hinaus werden 160 km Neben- und Nahstraßen im Wert von 550 Milliarden HUF (1,37 Milliarden Euro) ausgebaut, um den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in Grenzregionen zu stärken.
- Investitionen zur Förderung des Netzausbaus in West-Ost-Richtung innerhalb der Landesgrenzen 12 Projekte (davon drei konzessionär) werden etwa 850 km Autobahnen mit kontrolliertem Zugang und 4-spurige, in beide Richtungen verlaufende Straßen umfassen, wobei etwa 540 km neue Infrastruktur geplant sind Die staatlich finanzierten Elemente sollen etwa 3,8 Billionen HUF (9,47 Milliarden EUR) kosten.
- Für Nagyvárosok Magyarországa („Ungarn der Städte“) geplante Straßenentwicklungen 25 damit verbundene Projekte (vier davon sind Konzessionsvorhaben) umfassen fast 280 km Autobahnen mit kontrolliertem Zugang und 4-spurige, in beide Richtungen verlaufende Straßen. Rund 100 km werden neue Infrastruktur sein, wobei die staatlich finanzierten Komponenten schätzungsweise etwa 2,3 Billionen HUF (5,73 Milliarden Euro) kosten werden.
Um den Zugang zum Autobahn- und Hauptstraßennetz für alle Einwohner bis 2035 innerhalb von 30 Minuten sicherzustellen, ist geplant, das Netz der Nebenstraßen und Nebenstraßen zu erweitern und seine Servicequalität zu verbessern. Die Verbesserungen würden 1.750 km des Netzes abdecken, außerdem würden sie 30 Anschlussstellen, 14 Brücken, 39 Umgehungsstraßen und 8 Ingenieurstationen umfassen, für einen Bruttowert von 5,7 Billionen HUF (14,2 Milliarden Euro). Außerdem sind bis 2035 140 km Straßennetzelemente geplant, um den Straßenzugang zu Industrie- und Technologiezentren zu verbessern, für einen Bruttowert von rund 440 Milliarden HUF (1 Milliarden EUR).

Regierungsbeschluss zur Straßensanierung
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der vorgenannten Konzepte ist die Sanierung Da der Verfall der Hauptverkehrsstraßen aufgrund der hohen Verkehrsbelastung schneller ist als der der Nebenstraßen, kann bei üblichen Instandhaltungsverfahren im Allgemeinen eine Lebensdauer von zwanzig Jahren erreicht werden, ausgehend von einem zwanzigjährigen Sanierungszyklus müssen jährlich durchschnittlich 5%, 350 km des 7.018 km langen Netzes erneuert werden, um die Straßen auf den modernen Standard zu bringen, müssen im Laufe des nächsten Jahrzehnts 3.726 km aufgerüstet werden, wobei durchschnittlich 375 km pro Jahr das Standard-Sanierungsziel weit übertreffen.

Nebenstraßen unterliegen in der Regel einer geringeren Verkehrsbelastung, so dass bei ordnungsgemäßer Instandhaltung der Bürgersteig für ca. 30 Jahre in einem akzeptablen Zustand gehalten werden kann, dies bedeutet, dass bei einem 30-jährigen Sanierungszyklus jährlich 3,3% des 23.116 km langen Netzes, also rund 770 km, erneuert werden müssen, um diese Straßen auf den aktuellen Stand zu bringen, müssen jedoch 11.193 km des Netzes über 10 Jahre ausgebaut werden, was einen Durchschnitt von 1.120 km pro Jahr erfordert, der deutlich über dem Standardziel von 770 km jährlich liegt.
Gemeindestraßen stellen ein eigenes Thema dar Investitionen in die von den Kommunen verwalteten lokalen Straßenentwicklungen würden in Form von Ausschreibungen unterstützt, auf die sich die lokalen Behörden bis zu einer festgelegten Grenze bewerben könnten Diese Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen würden vom Minister für öffentliche Verwaltung und regionale Entwicklung (Tibor Navracsics) als dem für die Kommunalverwaltungen zuständigen Regierungsmitglied gestartet und verwaltet.
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