Unterbrechung der Treibstoffversorgung am Budapester Flughafen: Könnten Flüge betroffen sein?

Die Versorgung des internationalen Flughafens Budapest Liszt Ferenc mit Kerosin ist vorübergehend zurückgegangen, was die Flughafenbehörden dazu veranlasst hat, die Fluggesellschaften aufzufordern, in Budapest nur die minimal notwendige Menge zu tanken, teilte der Flughafenbetreiber mit. Der Budapester Flughafen betonte jedoch, dass die Flüge planmäßig verlaufen und es zu keinen Unterbrechungen oder Annullierungen gekommen ist.

Vorübergehende Maßnahme bis Ende Oktober

Nach Angaben des Flughafenbetreibers machten Unterbrechungen in der Versorgungskette eine vorübergehende Änderung der Betankungsregeln erforderlich, um einen Rückgang der Treibstoffreserven zu verhindern. Die Treibstoffdienstleister haben die Fluggesellschaften aufgefordert, ihre Flüge so zu planen, dass sie an ihren Abflughäfen mehr Treibstoff aufnehmen und in Budapest nur minimal auftanken.

Die Beschränkung wurde den betroffenen Betreibern in Form einer NOTAM (Notice to Airmen) mitgeteilt und wird bis zum 31. Oktober in Kraft bleiben, berichtet AIRportal.hu. Der Flughafen Budapest erklärte, dass der Betrieb derzeit reibungslos läuft und dass alle notwendigen Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass die Situation keine Auswirkungen auf den Passagierverkehr hat.

Liszt ferenc budapest airport railway train station
Foto: Flughafen Budapest / bud.hu

Billigerer Treibstoff, höhere Nachfrage

Luftfahrtexperten vermuten, dass die derzeitige Maßnahme nicht auf einen Treibstoffmangel zurückzuführen ist, sondern auf logistische und Marktfaktoren. Laut dem Luftfahrtjournalisten Gábor G. Varga, Gründer des Egek Ura Blog, ist Jet A1-Kraftstoff am Budapester Flughafen zu wettbewerbsfähigen Preisen erhältlich – zu den günstigsten in Europa, berichtet Index.

Diese Situation könnte einige Fluggesellschaften dazu verleiten, ihre Flugzeuge in Budapest aus kommerziellen Gründen zu “überbetanken”, d.h. mehr Treibstoff als für einen bestimmten Flug nötig aufzunehmen und den Überschuss für spätere Flüge zu verwenden. Diese Praxis, die in der Branche als “Tankering” bekannt ist, wird nun vorübergehend eingeschränkt, um sicherzustellen, dass genügend Treibstoff für alle Flüge zur Verfügung steht.

Hungary Airlines Budapest Airport
Quelle: depositphotos.com

Nicht der erste Vorfall

Eine ähnliche Situation trat bereits im Juli dieses Jahres auf, als ebenfalls vorübergehende Beschränkungen aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten eingeführt werden mussten. Anfang August war der normale Flugbetrieb wiederhergestellt.

Diesmal ist der Flughafen Budapest bestrebt, einen unterbrechungsfreien Betrieb für die Passagiere aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass die Fluggesellschaften weiterhin sicher und planmäßig operieren können. Der Flughafenbetreiber geht davon aus, dass sich die Treibstoffversorgung innerhalb weniger Wochen normalisieren wird, so dass die Kerosinlieferungen ab November wieder in den normalen Rhythmus zurückkehren können.

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