Varga drängt auf europäische Anstrengungen zur Bekämpfung des Mehrwertsteuerbetrugs

Budapest (MTI) – Der ungarische Wirtschaftsminister Mihaly Varga und Andrej Babis, der tschechische Finanzminister, forderten am Freitag auf einer Konferenz in Prag eine europäische Strategie zur Beseitigung von Mehrwertsteuerbetrug.
Sowohl Varga als auch Babis waren sich einig, dass die Einführung der Umkehrbesteuerung eine effiziente Maßnahme sei, teilte das ungarische Wirtschaftsministerium MTI in einer Erklärung mit.
Auf der Konferenz sagte Varga, dass grenzüberschreitender Mehrwertsteuerbetrug zu einer organisierten und groß angelegten „Industrie“geworden sei, die Schlupflöcher ausnutzt, die sich aus den Unterschieden in den Regeln der einzelnen Länder ergeben.
Unter Berufung auf Zahlen aus einer EU-Umfrage sagte Varga, dass betrügerische Steuerzahler im Jahr 2013 Schäden in Höhe von fast 170 Milliarden Euro an nicht eingezogener Mehrwertsteuer verursacht hätten, während Ungarns Zentralhaushalt jedes Jahr 1,7-2,5 Milliarden Euro verliere.
Betrug könne durch umgekehrte Besteuerung reduziert werden, sagte Varga und stellte fest, dass Ungarn diese Maßnahme erfolgreich in den „am stärksten infizierten“Sektoren wie dem Weizen- und Altmetallhandel eingesetzt habe. Er sagte beispielsweise, dass die Weizenexporte und -importe mit einigen Nachbarländern um bis zu 70 Prozent zurückgegangen seien und die Mehrwertsteuereinnahmen für den Bau um 30 Prozent gestiegen seien. Insgesamt seien die Mehrwertsteuereinnahmen in die Zentralkassen im vergangenen Jahr um 8 Prozent und zwischen Januar und November dieses Jahres um 5,4 Prozent gestiegen, fügte er hinzu.
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