Wissenschaftler entwickeln modernes DNA-Tool zur Vorhersage des Alters und der Herkunft einer Person

Ein europäisches Forscherteam, zu dem auch Wissenschaftler der polnischen Jagiellonen-Universität und des Zentralen Forensischen Labors der Polizei in Warschau gehören, hat ein leistungsfähiges neues forensisches Werkzeug entwickelt, mit dem sich das Alter einer Person und andere Merkmale anhand der DNA mit bemerkenswerter Genauigkeit vorhersagen lassen.

Das internationale Projekt mit dem Namen VISAGE (Visible Attributes through Genomics) brachte Wissenschaftler aus mehr als einem Dutzend Einrichtungen in ganz Europa zusammen.

Dr. Ewelina Pospiech, Professorin an der Pommerschen Medizinischen Universität in Polen und ehemalige Forscherin an der Jagiellonen-Universität, nahm an dem Projekt teil und bezeichnete es als “großen Erfolg für Polen”, wie der Fernsehsender TVP World berichtete.

“Das Tool, das dabei entstanden ist, wird derzeit weltweit getestet und validiert. Das ist wirklich eine bedeutende Leistung”, sagte sie.

Laut Pospiech: “Ziel des Projekts war es, Methoden zu entwickeln, die es ermöglichen, verschiedene menschliche Merkmale wie Aussehen, biogeografische Herkunft und Alter auf der Grundlage der DNA mit hoher Genauigkeit vorherzusagen.”

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Der forensische Durchbruch beruht auf einem chemischen Prozess, der als DNA-Methylierung bekannt ist. Dabei werden Verbindungen mit Methylgruppen zu DNA-Strängen hinzugefügt, um die Genaktivität zu verändern – ein Prozess, der sich mit dem Alter verändert, schreibt die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Obwohl ähnliche Techniken bereits seit 2011 eingesetzt werden, sagte Pospiech der staatlichen polnischen Nachrichtenagentur PAP, dass sie bei polizeilichen Ermittlungen nicht immer effektiv sind, da biologische Proben oft klein oder beschädigt sind.

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Das VISAGE-Projekt hat durch Labor- und Softwareanalysen ein präziseres Modell erstellt. Das neue Tool kann das Alter einer Person mit einer Fehlermarge von drei Jahren oder weniger schätzen.

“Je genauer das Alter der Person, von der die Probe stammt, bestimmt werden kann, desto mehr wird der Kreis der Verdächtigen eingegrenzt”, sagte Pospiech.

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