Zehntausende könnten den ungarischen Arbeitsmarkt überschwemmen: Werden die Gastarbeiter nach Hause geschickt?

Die offizielle Erklärung lautet, dass die ungarische Wirtschaft in hohem Maße von ausländischen Gastarbeitern, vor allem aus Südostasien, abhängig ist, weil die einheimischen Unternehmen ihren Bedarf an Arbeitskräften nicht aus lokalen Quellen decken können. Ein neu erlassener Regierungserlass könnte jedoch Zehntausende von Ungarn auf den Arbeitsmarkt loslassen und damit vielen Gastarbeitern die Existenzgrundlage entziehen.

Das Leben ist nicht einfach für Gastarbeiter in Ungarn

Gastarbeiter in Ungarn zu sein, ist keine einfache Angelegenheit. Einerseits machen es die gesetzlichen Rahmenbedingungen praktisch unmöglich, sich dauerhaft niederzulassen oder die ungarische Staatsbürgerschaft zu erhalten, selbst wenn man heiratet und eine Familie gründet. Im August berichteten wir über die Geschichte von Rena von den Philippinen, die, obwohl sie ein Kind mit ihrem ungarischen Ehemann hat, von den Behörden erwartet, dass sie in ihr Heimatland zurückkehrt und von dort aus die Familienzusammenführung beantragt – eine nahezu unmögliche Aufgabe für eine Mutter mit einem stillenden Säugling.

Für viele Gastarbeiter sind die Arbeitsbedingungen weit von dem entfernt, was ihnen in der Heimat versprochen wurde. Sie arbeiten oft nicht in den ausgeschriebenen Positionen und, was noch schmerzhafter ist, sie verdienen viel weniger, als ihnen versprochen wurde. Die meisten kommen bereits verschuldet in Ungarn an und anstatt ihre Familien in der Heimat zu unterstützen, kämpfen sie lediglich darum, nicht zu verhungern. Ihre einzige Möglichkeit besteht darin, fast asketisch zu leben und nur das Nötigste für Nahrung und Kleidung auszugeben.

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Zehntausende von Ungarn könnten auf den Arbeitsmarkt kommen

Während sich diese Änderungen auf die Gastarbeiter auswirken könnten, sehen sich auch die ungarischen Arbeitgeber nach einem jüngsten Regierungserlass mit neuen Realitäten konfrontiert. Das Kabinett Orbán hat beschlossen, dass diejenigen, die mindestens zehn Jahre lang ausschließlich als öffentliche Bedienstete gearbeitet haben, nur nach einer individuellen Prüfung im Programm bleiben dürfen.

Nach Ansicht der Regierung öffnet dies die Tür für ihren Eintritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt, berichtet portfolio.hu. Die staatliche Arbeitsagentur wird die Beurteilungen durchführen und die weitere Teilnahme am öffentlichen Arbeitsprogramm nur dann erlauben, wenn nachgewiesen wird, dass der Arbeitnehmer keine anderen Beschäftigungsaussichten hat. Dies wird wahrscheinlich nur eine kleine Anzahl von Arbeitnehmern betreffen. Bei der Bewertung werden viele Faktoren berücksichtigt, darunter das Bildungsniveau, die Bewertung der Fähigkeiten und die Anzahl der verfügbaren Arbeitsplätze in der Region.

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Zuverlässigkeit, Ausdauer und Arbeitsmoral könnten sich als entscheidend erweisen

Viele haben jahrzehntelang als öffentliche Bedienstete gearbeitet, da es früher keine Obergrenze für die Dauer der Teilnahme an dem Programm gab, aber die Regierung hält es für unklug, dass dies zu einer dauerhaften Form des Lebensunterhalts wird.

Nach dem neuen System gibt es nur noch eine Ausnahme: Wer weniger als drei Jahre vor der Pensionierung steht, kann ohne Prüfung im öffentlichen Arbeitsprogramm bleiben.

Nach den letzten Statistiken vom Februar 2025 waren in Ungarn 65.100 Personen im öffentlichen Dienst beschäftigt – eine Zahl, die seit einiger Zeit stabil geblieben ist. Die meisten haben einen niedrigen Bildungsabschluss und sind über 50 Jahre alt. Von ihnen leben 15.000 im Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg und 14.000 im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén.

Es bleibt die Frage, wie die Unternehmen reagieren werden, wenn Zehntausende von neuen Arbeitskräften den Arbeitsmarkt überschwemmen, und wie viele sich entscheiden werden, die Gastarbeiter nach Hause zu schicken. Für die Arbeitgeber werden Zuverlässigkeit, Ausdauer und Arbeitsmoral wahrscheinlich die entscheidenden Faktoren sein.

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