Zwei Regierungs- und Staatsführer müssen in Ungarn wegen Korruption mit hohen Gefängnisstrafen rechnen

Die Ermittlungsstelle der Staatsanwaltschaft habe György Schadl, den ehemaligen Leiter der ungarischen Gerichtsvollzieherabteilung, und den ehemaligen Staatssekretär Pál Völner wegen Korruption, Geldwäsche und anderer Vermögensdelikte angeklagt, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Völner trat im vergangenen Dezember von seinem Posten als Staatssekretär des Justizministeriums zurück, als er unter Verdacht geriet, Schmiergelder von Schadl über einen längeren Zeitraum angenommen zu haben.

Die Staatsanwaltschaft erhob nun Anklage gegen Schadl wegen regelmäßiger Schmiergeldzahlungen an Völner zwischen Mai 2018 und Juli 2021, insgesamt mindestens 83 Millionen Forint (202.000 EUR), die wiederum seine Position als Staatssekretär dazu nutzten, sieben von Schadl als unabhängige Gerichtsvollzieher gedrückte Personen zu fördernDiese Gerichtsvollzieher zahlten dann ihre Einnahmen ganz oder teilweise an Schadl zurück, hieß es in den Anklagen.

Dafür und für andere in den Anklagepunkten aufgeführte Straftaten beantragte die Staatsanwaltschaft die Verurteilung Schadls zu 10 Jahren Haft, Völners zu 8 Jahren.

Schadl müsste 200 Millionen Forint und Völner 25 Millionen Bußgelder zahlen, ihnen würde dauerhaft die Ausübung rechtswissenschaftlicher Berufe und 10 Jahre lang die Ausübung öffentlicher Angelegenheiten untersagt, außerdem schlagen Staatsanwälte eine Vermögenspfändung im Wert der unerlaubten Bereicherung des Angeklagten vor, heißt es in den Vorwürfen.

In Bezug auf 20 weitere Personen, die in dem Fall angeklagt wurden, haben Staatsanwälte Gefängnisstrafen für vier weitere Angeklagte (sofern sie die Anklage gestehen), Bewährungsstrafen für 15 weitere Personen und eine Geldstrafe für eine Person gefordert, heißt es in dem Dokument.

Korruption, Bestechung
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