Ungarn gerät in Rückstand, da die Löhne in Rumänien und Bulgarien steigen

In den letzten Jahren haben wenige Wirtschaftsindikatoren die öffentliche Aufmerksamkeit Ungarns so sehr erregt wie diejenigen, die zeigen, dass Rumänien Ungarn nicht nur aufholt, sondern sogar übertrifft. Zwei häufig genannte Schlüsselkennzahlen sind das um Kaufkraftparität (KKP) und Konsumniveau der privaten Haushalte bereinigte Pro-Kopf-BIP. Beide offenbaren die deutlichen Fortschritte Rumäniens im letzten Jahrzehnt innerhalb der EU-Rangliste.

Für diejenigen, die den wirtschaftlichen Vorteil Ungarns aufrechterhalten wollen, sind immer weniger Daten überzeugend. Allerdings verbergen die Zahlen auch die makroökonomische Wahrnehmung, dass die Fortschritte Rumäniens nicht in gleicher Weise in der gesamten Gesellschaft geteilt wurden.

Der Aufstieg Rumäniens reichster

Nach den Bericht der G7(im letzten Jahrzehnt haben die Spitzenverdiener Rumäniens innerhalb der EU-Einkommensrangliste deutliche Fortschritte gemacht Dagegen waren die Zuwächse der Mittelschicht moderater, und die ärmsten 25% der Bevölkerung stagnieren nach wie vor weitgehend EU-weite Einkommensperzentilrankings verdeutlichen diese Disparität, indem sie die Einkommen aller EU-Bürger ordnen und einzelne Ländergruppen mit dem EU-Durchschnitt vergleichen.

In Ungarn beispielsweise bewegte sich das 90. Einkommensperzentil zwischen 2020 und 2023 leicht nach vorne und lag vor 29% der EU-Verdiener im Vergleich zu 28% im Jahr 2020. Eine vollständige Konvergenz würde jedoch erfordern, dass ungarische Gruppen mit ihren EU-Kollegen mithalten oder diese übertreffen. Beispielsweise müsste das ungarische Perzentil 90 über 89% der EU-Verdiener liegen.

Rumänien hat in den letzten Jahren ein ähnliches Muster gezeigt, mit den größten Zuwächsen bei den Gruppen mit dem oberen und mittleren Einkommen Nur das ärmste Fünftel der rumänischen Gesellschaft bleibt fest am unteren Ende der EU-Rangliste In Euro, die lokale Anpassungen der Lebenshaltungskosten ausschließen, ist das Einkommenswachstum bei den Besserverdienern Rumäniens noch ausgeprägter, was eine spürbare Verbesserung des Lebensstandards verdeutlicht.

Bulgarien schließt die Lücke

Der Lebensstandard Bulgariens erregte in Ungarn historisch wenig Aufmerksamkeit, doch der Sprung Rumäniens hat den Fokus verschoben Bulgarien übertraf Ungarn zuletzt beim Konsumniveau der privaten Haushalte (bereinigt um KKP), begünstigt durch die rekordverdächtige Inflation Ungarns, von 2020 bis 2023 kamen Bulgariens bestverdienende 50% auch in EU-Rankings deutlich voran, wobei die wohlhabendsten Bulgaren bereits seit Beginn des Jahrzehnts zu den bestverdienenden Europäern zählen.

KKP-bereinigte Einkommensdaten sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da die Zahlen sowohl für die wohlhabendsten als auch für die ärmsten Segmente oft weniger zuverlässig sind Dennoch hat in Euro-Beträgen nur das obere Drittel der bulgarischen Bevölkerung eine relative Verbesserung der EU-Einkommensrangliste zu verzeichnen.

Ein Dreikampf

In Ungarn verzeichneten zwischen 2020 und 2023 nur die oberen 15% der Verdiener Fortschritte, während die Gruppen mit niedrigerem Einkommen in der EU-Rangliste weitgehend abrutschten Vergleiche zwischen Bulgarien, Ungarn und Rumänien zeigen, dass Ungarns Vorteil nur noch bei den unteren 45% der Verdiener besteht, und zwar

Während die wohlhabenderen 55% der Rumänen und Bulgaren ihre ungarischen Kollegen überholt haben.

Ungarn liegt gemessen in Euro immer noch leicht an der Spitze der EU-Einkommensrankings, wenn man die lokalen Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten außer Acht lässt. Regierungsnahe Analysten betonen diesen Vergleich oft, um die Fortschritte Rumäniens herunterzuspielen. Allerdings wird dieser Ansatz ungünstiger, wenn man die Zahlen Ungarns mit denen der teureren, stärker entwickelten Länder vergleicht, in denen der Rückstand Ungarns noch deutlicher ist.

Die Zukunft der Konvergenz

Das schnelle Tempo der Konvergenz in Rumänien und Bulgarien ist unbestreitbar Während ihre Fortschritte am deutlichsten sichtbar sind, wenn man sie an die Kaufkraft anpasst, genießen die Gruppen mit mittlerem Einkommen in allen drei Ländern heute einen weitgehend ähnlichen Lebensstandard, da diese Trends anhalten, nehmen die Disparitäten ab, die einst die wirtschaftlichen Rankings innerhalb der Region definierten, so dass Ungarns wirtschaftlicher Vorsprung immer schwächer wird.

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