FOTOS: Der Nordflügel der Budaer Burg erhebt sich wieder und lässt seine Pracht aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wieder auferstehen

Offiziellen Zusagen und visuellen Plänen zufolge wird der Nordflügel der Budaer Burg bald wieder so aussehen, wie er vor der Belagerung im Zweiten Weltkrieg aussah. Das Nationale Hauszmann-Programm zielt darauf ab, die Budaer Burg in ihrer früheren Pracht wiederherzustellen, so wie sie an der Wende vom 19. zum 20. Zu diesem Zweck wurde die gesamte Wand des Nordflügels bis auf eine abgerissen und wird nun mit Stahlbeton wieder aufgebaut. Hier sehen Sie eine Vorschau auf die laufenden Arbeiten.

Die Budaer Burg und der Königspalast werden wiederaufgebaut

Ein langjähriges Ziel der aufeinanderfolgenden Orbán-Regierungen ist die Restaurierung oder der Wiederaufbau möglichst vieler Gebäude im Budaer Burgviertel, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund fehlender finanzieller Mittel in Trümmern lagen. Nur wenige Menschen wissen, dass Budapest nach Leningrad (heute St. Petersburg) und Stalingrad (heute Wolgograd) die drittlängste Belagerung des Krieges überstand. Der Tribut war verheerend – nicht nur in Bezug auf die zivilen und militärischen Opfer, sondern auch in Bezug auf die Zerstörung des architektonischen Erbes. Der Königspalast selbst (die damalige Residenz von Gouverneur Miklós Horthy) und ein Großteil des Budaer Burgviertels fielen dieser Verwüstung zum Opfer.

In der darauffolgenden kommunistischen Ära gab es weder die finanziellen Möglichkeiten noch den politischen Willen, diese Gebäude wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.

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Die ruinierte Königliche Burg nach der Belagerung. Foto: fortepan.hu

Die Orbán-Regierungen haben sich weiterhin dafür eingesetzt, diese Gebiete in dem Zustand wiederherzustellen, den sie als den Zustand zur Jahrhundertwende interpretieren. Zu den zahlreichen Projekten gehören die Renovierung des ehemaligen Karmeliterklosters, in dem heute das Büro des Premierministers untergebracht ist, und der Wiederaufbau des ehemaligen Sitzes des Verteidigungsministeriums. Die Restaurierung des Königspalastes ist jedoch das bisher ehrgeizigste Projekt, das zahlreiche damit zusammenhängende Strukturen und historische Denkmäler umfasst – eine gewaltige Initiative, die sich im Laufe des letzten Jahrzehnts stetig weiterentwickelt hat.

Hier sehen Sie, wie der Nordflügel nach seiner Fertigstellung aussehen soll:

Es ist erwähnenswert, dass Alajos Hauszmann, der 1891 zum leitenden Architekten des Budaer Burgpalastes ernannt wurde, den mittelalterlichen Ruinen unter dem neuen Bauwerk wenig Aufmerksamkeit schenkte. Dieses Versäumnis führte im April zur Entdeckung eines tiefen Kellers eines Adelssitzes aus dem 14. bis 15. Jahrhundert, in dem unschätzbare Artefakte, darunter antike Münzen, gefunden wurden.

  • Archäologen entdecken bei der Renovierung erstaunliche Relikte.

Der nördliche Flügel der Budaer Burg wird mit Stahlbeton wiederaufgebaut

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur minimale Anstrengungen unternommen, um den Königspalast in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen. So erhielt er beispielsweise ein Dach, das sich stark von dem kunstvollen, historistischen Original unterscheidet. Experten zufolge wurde der Nordflügel des Palastes vollständig zerstört, so dass nur ein einziger Mauerabschnitt aus der Hauszmann-Ära übrig blieb – dieser Abschnitt ist erhalten, während der Rest abgerissen wurde.

Buda Castle Northern wing being rebuilt using reinforced concrete
Der ursprüngliche Hauszmann-Mauerabschnitt befindet sich auf der Ostseite des Flügels (links auf dem Foto). Quelle: FB/Nationales Hauszmann-Programm

Die Renderings lassen vermuten, dass der Flügel originalgetreu rekonstruiert wird, um sein Vorkriegsaussehen wiederherzustellen – allerdings unter Verwendung von Stahlbeton. Laut einer Mitteilung des Nationalen Hauszmann-Programms verlaufen die Bauarbeiten planmäßig, wobei die modernen Bauvorschriften eingehalten und gleichzeitig traditionelle architektonische Techniken angewandt werden. Die Bauarbeiten sind derzeit im Gange, ebenso wie die Herstellung der dekorativen Elemente.

  • Nach 100 Jahren wird das berühmte Tor auf der Budaer Burg bald wieder zu sehen sein.

Modellstücke der Ornamente sind bereits fertiggestellt, und Spezialisten sind nun dabei, Innenelemente wie Marmorimitationen und Gipsstuckdekorationen herzustellen. Das Team hat die Farbe, die Textur und die Materialien für den Außenputz fertiggestellt. Die Handwerker fertigen auch Kalksteinsockel und dekorative Elemente, gusseiserne Elemente, schmiedeeiserne Wandleuchter und Beleuchtungskörper sowie das Tragwerk des Jungfer-Tors an. Kupfer- und Zierblecharbeiten für das Dach sind ebenfalls im Gange.

Die Ausstellungshalle im Erdgeschoss und die Gewölbedecke eines zukünftigen Cafés im ersten Stock sind bereits fertiggestellt. Ziel des Projekts ist es, nicht nur das Aussehen des Palastes nachzubilden, sondern auch die historischen Baumaterialien und die Handwerkskunst zu berücksichtigen.

Buda Castle Northern wing being rebuilt using reinforced concrete
Eine weitere Visualisierung, wie das Gebäude aussehen wird. Quelle: FB/Nationales Hauszmann-Programm

Laut der letzten Aktualisierung des Programms soll der Nordflügel seine “ursprünglichen Ausmaße, die reich verzierte Fassade und die frühere dynamische Dachlinie” wiedererlangen. Das Gebäude wird den Szent György-Platz wieder mit dem Hunyadi-Hof verbinden. Auch wichtige Innenräume werden wiederhergestellt, darunter das Vestibül, der geschlossene Innenhof, die Garderobenlobby und der historische Munkácsy-Saal.

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