FOTOS: Das ikonische eiserne Flügeltor der Budaer Burg wird nach 100 Jahren bald wieder aufgebaut
Das ehemalige Herzstück der Budaer Burg, das schmiedeeiserne Jugendstil-Haupttor von Gyula Jungfer, soll wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen. Als Teil des Nationalen Hauszmann-Programms verläuft die Rekonstruktion nach Plan. Die Restaurierungsexperten arbeiten anhand von historischen Fotos, Originalzeichnungen und Modellen, die im Museum für Angewandte Kunst aufbewahrt werden.
Das ikonische Eiserne Tor der Budaer Burg wird wiederaufgebaut
Die historischen Dokumente wurden vom ungarischen Nationalarchiv digitalisiert. Die Sicherstellung der historischen Authentizität hat oberste Priorität: Das Ziel ist nicht nur die Nachbildung eines prächtigen Artefakts, sondern auch die Ehrung von Gyula Jungfer und des goldenen Zeitalters der ungarischen angewandten Kunst.


Gyula Jungfer, Ungarns berühmtester Kunstschmied des 19. Jahrhunderts, wurde am 9. Januar 1841 in Budapest in eine Familie von Metallarbeitern geboren. Im Jahr 1872 gründete er seine eigene Werkstatt, die bald zur führenden Kunstschmiede des Landes wurde, wie das Nationale Hauszmann-Programm auf Facebook mitteilte. Seine Arbeiten fanden sowohl im In- als auch im Ausland großen Anklang, mit Ausstellungen in London, Paris und New York. Jungfer hat die Traditionen der Eisenverzierung in der Architektur des Historismus und des Jugendstils maßgeblich geprägt.

Königlicher Besuch in der Werkstatt von Jungfer
Der Architekt Alajos Hauszmann, der den Wiederaufbau des königlichen Palastes leitete, schätzte Jungfers Arbeit sehr und bestand darauf, dass der neue Haupteingang des Palastes mit seinen Kreationen geschmückt werden sollte. Das so entstandene Tor, das mit volkstümlichen Blumenmotiven und einer Nachbildung der Heiligen Krone verziert war, wurde nicht nur zu einem architektonischen, sondern auch zu einem künstlerischen Meisterwerk. Es gewann den prestigeträchtigen Grand Prix auf der Pariser Weltausstellung von 1900, während Jungfer mit dem Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet wurde.

Vor der Ausstellung besuchte Kaiser Franz Joseph persönlich die Werkstatt von Jungfer im Budapester Stadtteil Józsefváros, um sich die Arbeit anzusehen. Den letzten Schliff erhielt das Tor durch den Malermeister György Drobnitsch, der das Haupttor und die Fußgängertüren mit einer Aluminium-Glasur überzog.
Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg
Obwohl das Haupttor während des Zweiten Weltkriegs nur geringfügig beschädigt wurde, wurde es später demontiert und verschwand schließlich. Dank des Nationalen Hauszmann-Programms wird es nun wieder zum Leben erweckt. Der nördliche Haupteingang der Budaer Burg, der einst dem Sándor-Palast gegenüber lag und entfernt worden war, wird rekonstruiert – mit dem Jungfer-Tor, der Hungária-Statuengruppe, dem Südausgang und der Rampe zum Hunyadi-Hof.


Mit dem Abschluss der Umbauarbeiten wird der barrierefreie Zugang zwischen dem Nordflügel des Palastes und dem St. Georgs-Platz sowie dem Hunyadi-Hof wiederhergestellt. Das wiederhergestellte Haupttor wird die Prunkräume des Palastes im ersten Stock wieder für Besucher zugänglich machen. Das Vorzimmer zur Garderobe und der Munkácsy-Saal werden die ersten Bereiche sein, die restauriert werden. Das ultimative Ziel ist es, dem Budaer Schloss seine frühere Pracht zurückzugeben und den Ungarn zu ermöglichen, wieder stolz auf dieses außergewöhnliche Stück nationalen Erbes zu sein.

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