Nach jahrelangen Verzögerungen könnte Budapests umstrittener Biodom endlich eröffnet werden – mit einer Wendung

Nach jahrelangem politischem Gerangel und finanziellen Rückschlägen könnte eines der umstrittensten Bauprojekte Budapests, der Biodom, endlich in Betrieb genommen werden. Ursprünglich als tropische High-Tech-Attraktion geplant, blieb die Anlage jahrelang unvollendet. Jetzt scheint es, als könnte er endlich eröffnet werden – wenn auch nicht ganz so wie ursprünglich geplant.

Der Bau des Biodomes, der sich im Budapester Zoo und Botanischen Garten befindet, begann 2017 als Teil des Liget Budapest Projekts. Der ehrgeizige Plan zielte darauf ab, eine in Europa einzigartige Einrichtung zu schaffen, die vom üppigen Regenwald bis hin zu den Tiefen des Ozeans eindringliche Erfahrungen bietet.

Nach Angaben von Népszava überstiegen die Kosten schnell das ursprüngliche Budget von 15 Milliarden Forint, so dass die Ausgaben jetzt auf über 100 Milliarden Forint geschätzt werden. Seit 2020 ist das Bauwerk nur noch im Rohbau fertiggestellt, ohne dass Tiere oder Besucher den Raum jemals genutzt haben.

Biodome Budapest opening delays controversy
Der Blick auf den Stadtpark mit dem Biodom in der Mitte, fotografiert vom BalloonFly-Aussichtspunkt im Stadtpark am 30. September 2024. MTI/Zsolt Szigetváry

Vor Jahren zog sich die Regierung aus der weiteren finanziellen Unterstützung zurück, während die Stadtverwaltung erklärte, sie könne die Fertigstellung nicht allein finanzieren. Jetzt könnte es einen Durchbruch geben: Der Budapester Zoo hat Pläne angekündigt, den Biodome im Jahr 2025 zu eröffnen – nicht als tropisches Paradies, sondern als neues Zuhause für einige seiner bestehenden Tiere.

Der neue Plan sieht vor, dass ein Teil des derzeitigen Tierbestands in die moderne und geräumige Anlage umgesiedelt wird, die auch für Besucher geöffnet ist. Der Betrieb in diesem integrierten Format wäre nachhaltiger als die Unterhaltung einer separaten, kostenintensiven Attraktion.

In der Zwischenzeit stellt sich die Frage nach der Zukunft des benachbarten Budapester Hauptzirkus. Langjährige Pläne sahen den Bau eines neuen Zirkuszentrums hinter dem Biodome vor. In der geplanten Mehrzweckeinrichtung sollten zeitgenössische Zirkusnummern, internationale Aufführungen und Bildungsaktivitäten stattfinden.

Obwohl das Ministerium für Kultur und Innovation zuvor erklärte, das Projekt befinde sich in der Genehmigungsphase, gab es seitdem keine konkreten Neuigkeiten. Die derzeitige Stadtspitze lehnt neue Bauvorhaben im Stadtpark ab und begründet dies mit der Sorge um Grünflächen und Umweltprioritäten.

Das derzeitige Zirkusgebäude ist im Laufe der Jahrzehnte veraltet. Technisch veraltet und ohne moderne Annehmlichkeiten, entspricht es nicht mehr den heutigen Erwartungen. Obwohl es Ungarns führender Veranstaltungsort für Zirkuskünste ist, wartet die Einrichtung weiterhin auf eine dringend benötigte Erneuerung – eine Aussicht, die in nächster Zeit wohl kaum auf der Agenda der politischen Entscheidungsträger stehen wird.

Der Stadtpark bleibt ein Brennpunkt in den anhaltenden Debatten über Entwicklung und kulturelle Erhaltung. Während der Biodom vielleicht endlich eine Bestimmung findet und Besucher empfängt, bleibt das geplante neue Zuhause für den Capital Circus nicht mehr als ein Plan. Die Frage ist nun, ob die Zukunft des Parks ein dauerhaftes Gleichgewicht zwischen kulturellem Erbe und der Erhaltung von Grünflächen schaffen kann.

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