Drohnen-Panik in München: Flughafen lahmlegt – Budapestflug gestrichen

Am Donnerstagabend wurde der Franz Josef Strauß Flughafen in München für mehrere Stunden lahmgelegt, nachdem mehrere Drohnen in der Nähe des Flughafens gesichtet worden waren. Aufgrund des Sicherheitsrisikos sperrte die deutsche Flugsicherung die Start- und Landebahnen, was zu erheblichen Behinderungen führte. Das Chaos betraf auch Passagiere, die von und nach Budapest reisten: Der Lufthansa-Flug LH 1674, der am Freitag um 6:25 Uhr von München nach Budapest fliegen sollte, und sein Rückflug LH 1675 wurden beide gestrichen.
Tausende Passagiere sitzen in München fest
Der Flughafen wurde kurz nach 22 Uhr Ortszeit geschlossen, nachdem zunächst um 21:30 Uhr und eine Stunde später erneut Drohnen gesichtet worden waren, wie die Welt unter Berufung auf 24.hu berichtet. Die Polizei und die Sicherheitskräfte des Flughafens durchsuchten das Gebiet mit Hubschraubern und Bodenpatrouillen, konnten aber weder die Drohnen noch ihre Betreiber ausfindig machen.
Als Folge der Sperrung wurden 17 Flüge gestrichen und weitere 15 in andere Städte umgeleitet, darunter Stuttgart, Nürnberg, Frankfurt und Wien. Insgesamt waren 32 Flüge betroffen, so dass etwa 3.000 Passagiere über Nacht auf dem Flughafen festsaßen.
Feldbetten und Decken in den Terminals
Der Flughafenbetreiber stellte Essen, Getränke und Decken für die Reisenden bereit, während in den Terminals Feldbetten aufgestellt wurden. Hunderte von Passagieren mussten die Nacht auf dem Flughafen verbringen, während andere in nahe gelegene Hotels gebracht wurden. Der reguläre Flugbetrieb wurde erst nach 5 Uhr morgens am Freitag wieder aufgenommen, nachdem die Behörden den Luftraum für sicher erklärt hatten, berichtete 444.hu.
Erhöhte Aufmerksamkeit in ganz Europa
Dies ist nicht das erste Mal, dass Drohnen den Betrieb großer internationaler Flughäfen stören. Erst letzte Woche gab es einen ähnlichen Vorfall in Dänemark, den einige Politiker als mögliche russische Provokation bezeichneten. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sprachen sich diese Woche einstimmig für eine Verstärkung der Abwehrmaßnahmen gegen Drohnenbedrohungen aus, während Moskau jede Beteiligung kategorisch bestritt.
Die Störung am Münchner Flughafen kam zu einem besonders heiklen Zeitpunkt: In der Stadt findet derzeit das Oktoberfest statt, eine Veranstaltung, die jedes Jahr Millionen von Besuchern anzieht, so dass der Vorfall indirekt Zehntausende von Reisenden betroffen haben könnte.

