Außergewöhnliche Funde aus der Römerzeit in Siebenbürgen: Spuren der reichsten Stadt Dakiens entdeckt!

Archäologen haben in Alba Iulia (Gyulafehérvár), Siebenbürgen, eine Entdeckung aus der Römerzeit von internationaler Bedeutung gemacht, wo sie Spuren der reichsten Stadt Dakiens gefunden haben. Bei den Ausgrabungen, die im August begannen, wurden bemerkenswert gut erhaltene Straßen, Gebäude, Plätze, seltene Bodenfliesen und sogar ein einzigartiges Streitwagenbauteil entdeckt. Die Artefakte stammen aus Colonia Aurelia Apulensis, der reichsten römischen Stadt in der Provinz Dacia, benannt nach Kaiser Marcus Aurelius.

Ein Blick in die römische Geschichte unter einem Busbahnhof

Die Entdeckung wurde im Stadtteil Partoș von Alba Iulia gemacht, wo die örtliche Regierung den Bau eines modernen Busbahnhofs mit EU-Mitteln geplant hatte, wie Maszol.ro berichtet. Die archäologische Voruntersuchung brachte jedoch erstaunliche Ergebnisse: Auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern stießen die Spezialisten auf die Überreste einer der wichtigsten Siedlungen des antiken Dakien.

Wie der Archäologe Radu Ota, der die Ausgrabung leitet, gegenüber Agerpres erklärte, gab es in der Nähe des heutigen Alba Iulia einst zwei römische Städte, die nur etwa zwei Kilometer voneinander entfernt lagen. Die neu entdeckten Bauten und Straßen gehörten zum nordöstlichen Teil von Colonia Aurelia Apulensis, der reichsten Stadt Dakiens und einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Römischen Reiches.

Seltene Bodenfliesen und eine einzigartige Wagenausstattung

Bei den Ausgrabungen wurden vierzehn Straßen und Plätze sowie römische Gebäude aus verschiedenen historischen Epochen freigelegt. Zu den wertvollsten Funden gehört ein 28 Quadratmeter großer Keramikfliesenboden, der fast vollständig erhalten geblieben ist.

Ebenso bemerkenswert sind zwei vollständig erhaltene Steininschriften, die römischen Gottheiten gewidmet sind, und ein Wagenbauteil aus Bronze und Blei, das mit einem Bildnis des Jupiter verziert ist. Dieses besondere Objekt ist von besonderer Bedeutung, da in Dakien noch nie ein ähnliches Artefakt gefunden wurde.

https://youtu.be/qT9-0J-zcqY

UNESCO-Vorschlag und touristisches Potenzial

Nach Ansicht von Radu Ota ist das an der Fundstelle entdeckte ausgedehnte römische Straßennetz von außergewöhnlichem Wert und sollte erhalten und für die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes vorgeschlagen werden. Die Ausgrabungen werden noch bis Ende November andauern. Danach werden die freigelegten Überreste für den Winter gesichert. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2026 wieder aufgenommen.

Gabriel Rustoiu, Direktor des Museums der Union von Alba Iulia (Unirii), betonte, dass es das Ziel ist, die Funde vor Ort zu erhalten und das Gebiet für Besucher zugänglich zu machen. Er wies darauf hin, dass das historische Erbe von Alba Iulia sein größtes Kapital ist und dass diese neue Entdeckung die kulturelle und touristische Bedeutung der Stadt weiter stärkt.

Auch Bürgermeister Gabriel Pleșa unterstützt die Idee, die römischen Ruinen öffentlich zugänglich zu machen. Gleichzeitig bestätigte er, dass das Projekt des Busterminals weiter vorangetrieben wird – in Abstimmung mit der Erhaltung der archäologischen Überreste.

Eine Stadt, die ihre Vergangenheit immer geehrt hat

Alba Iulia ist seit langem für bedeutende archäologische Funde bekannt, darunter römische Sarkophage, Goldschmuck und Grabstätten. In der Antike war die Stadt die Heimat von Apulum, einer der bedeutendsten römischen Siedlungen Dakiens, deren Erbe noch heute die historische Identität dieser zentral-siebenbürgischen Stadt prägt.

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