Änderungen bei der Passbearbeitung in der EU: Was Reisende wissen müssen

Ab dem 12. Oktober wird das neue Grenzregistrierungssystem der Europäischen Union schrittweise eingeführt, das die Einreiseverfahren an den Schengen-Grenzen grundlegend verändert. Mit der Einführung des Systems werden die traditionellen Passstempel verschwinden – zumindest für Nicht-EU-Bürger.
Was ändert sich bei der Passkontrolle?
In der Praxis bedeutet dies, dass das elektronische System automatisch biometrische Daten überprüft, wenn jemand eine Schengen-Grenze betritt oder verlässt, berichtet InfoStart. Das System identifiziert zum Beispiel den Reisenden, überprüft die Gültigkeit seines Passes und kontrolliert, ob die Aufenthaltsdauer den Vorschriften entspricht. Zoltán Gálik, ein außerordentlicher Professor an der Corvinus Universität, sagte gegenüber InfoRádió: “Das neue System bietet den Mitgliedsstaaten einen viel zentralisierteren Prozess bei der Bearbeitung von Ein- und Ausreisen.”
Die neue Grenzregistrierung betrifft in erster Linie Nicht-EU-Bürger. Bürger aus Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz können die Schengen-Grenzen weiterhin ohne Kontrollen passieren. Ausnahmen gelten auch für Zypern und Irland, wo die Pässe von EU-Bürgern weiterhin abgestempelt werden, berichtet Pénzcentrum.

Was ist der Schengen-Raum?
Der Schengen-Raum ist eine Zone innerhalb der EU und einiger Nicht-EU-Länder, in der die Kontrollen an den Binnengrenzen abgeschafft wurden. Die Bürger können frei zwischen den Mitgliedsstaaten reisen, während die Außengrenzen gemeinsam überwacht werden. Ungarn gehört seit 2007 zu dieser Zone.

Was sollten Reisende erwarten?
Das System wird schrittweise an den EU-Außengrenzen eingeführt, abhängig von der technischen Bereitschaft und dem administrativen Umfeld der einzelnen Mitgliedsstaaten. Es wird erwartet, dass es bis zum Ende des ersten Quartals 2026 überall voll einsatzfähig sein wird. Laut Zoltán Gálik kann das neue System die Grenzübertritte zunächst verlangsamen, aber langfristig könnte es sogar automatisch ohne menschliches Eingreifen funktionieren.
Das neue Grenzregistrierungssystem wird das Reisen letztlich einfacher und sicherer machen, aber in den ersten Monaten wird Reisenden – insbesondere Nicht-EU-Bürgern – geraten, beim Grenzübertritt mehr Zeit einzuplanen.


