‘Bringen Sie Ungarn in Ordnung’: Rechtsextreme Partei vermischt Versprechen zur Verbrechensbekämpfung mit offenem Rassismus

Kriminelle müssen aus der ungarischen Gesellschaft verbannt werden, sagte der Vorsitzende der Partei Mi Hazánk (Unsere Heimat) bei einer Demonstration in Szolnok, im Osten Ungarns.

“Wir müssen Ungarn in Ordnung bringen”

“Wir müssen zeigen, dass anstelle der … liberalen Logik, die Ungarn seit den 90er Jahren regiert, Kriminelle in diesem Land nichts zu sagen haben”, sagte László Toroczkai vor rund 500 Menschen, die gegen Kriminalität demonstrierten.

Mi Hazánk hat eine Petition vorbereitet, aber das Regierungsbüro hat es abgelehnt, sie entgegenzunehmen. Toroczkai sagte, nur Kriminelle hätten eine Mi Hazánk-Regierung zu fürchten, “ehrliche Menschen haben nichts zu befürchten.”

Kürzlich “hat eine Bande von Berufsverbrechern, die entlang von Familienlinien organisiert ist, einen Club in Szolnok überfallen”, sagte Toroczkai. Die Bande griff den fünfköpfigen Sicherheitsdienst an, “während die staatlichen Vollzugsbehörden lange brauchten, um einzutreffen”, sagte er. “Wir wollen die sich selbst überlassenen Ungarn schützen, nicht nur mit Märschen und Demonstrationen, sondern mit Verbrecherjägern. Wir müssen Ungarn in Ordnung bringen”, sagte er.

Offener Rassismus auf der rechtsextremen Veranstaltung

“Wir sind kurz davor, den Spieß umzudrehen und ein Mitspracherecht bei der Führung Ungarns zu bekommen”, sagte Toroczkai. Zsolt Tyirityán, der Anführer der paramilitärischen Gruppe Betyársereg (einer rechtsextremen Gruppe), hielt auf der Demonstration eine Rede und bezeichnete den Schutz der Rechte der Roma als “eine Form der untermenschlichen Existenz”. Die Aktivisten für die Rechte der Roma leugnen die Tatsache, “dass der Hass auf die Ungarn bei vielen Roma in Mode ist”, sagte er.

Viele Roma verließen Szolnok während der Demonstration

Mitglieder der örtlichen Roma-Gemeinschaft sagten einem HVG-Reporter vor Ort, dass viele die Stadt für die Dauer der Demonstration verlassen hätten, während andere ein Forum abhielten. Einige derjenigen, die mit dem Reporter sprachen, sagten, sie hätten Angst vor Mi Hazánk-Anhängern, während andere sagten, sie hätten tagelang nicht schlafen können.