Budapest könnte die Parkgebühren erneut erhöhen: Neue Daten zeigen, dass die Parkgebühren nicht gehalten haben

Seit vielen Jahren kämpft die Budapester Innenstadt mit überfüllten Straßen, in denen für Fußgänger kaum noch Platz ist. Das liegt nicht am Zustrom von Menschen aus den Vororten, sondern an den Einheimischen selbst: Viele haben (früher fast kostenlose) Parkscheine für mehrere Autos beantragt, während Parkplätze Mangelware sind. Daher sind die öffentlichen Plätze im Wesentlichen zu riesigen, überfüllten Freiluftgaragen geworden.
Im Herbst 2024 haben mehrere Bezirke beschlossen, das Parken für Anwohner zu verteuern und die großzügigen Subventionen, die sie bisher gewährt hatten, einzustellen. Laut Telex haben sie auch eine Gebühr für das erste Auto eingeführt, und in der Regel eine viel höhere Gebühr für das zweite. Die Idee schien logisch: Wenn man mehr bezahlen muss, werden weniger Leute ein Auto auf der Straße stehen lassen. Die ersten Berichte waren ermutigend: Die Zahl der Führerscheine ging um 20-50% zurück, aber später zeigten die Zahlen ein gemischteres Bild.

Csaba Tóth von der Clean Air Action Group hat die Auswirkungen der Gebührenerhöhungen auf die Zahl der Parkscheine gründlich analysiert. Es stellt sich heraus, dass, obwohl zu Beginn des Jahres von einem starken Rückgang berichtet wurde, diese Ergebnisse einige Monate später deutlich zurückgegangen sind. Im Budapester Bezirk II zum Beispiel ging der Rückgang von 22% auf 16% zurück, und im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug der Rückgang nur 4%.
Die Auswirkungen der Gebührenerhöhungen
Die Erfahrung zeigt, dass die Auswirkungen einer Gebührenerhöhung auf lange Sicht möglicherweise nicht nachhaltig sind. In Józsefváros zum Beispiel ist der starke Rückgang im Frühjahr 2023 innerhalb eines Jahres fast verschwunden, und die Zahl der Genehmigungen hat wieder annähernd das vorherige Niveau erreicht. Das bedeutet, dass die derzeitigen Gebühren von einigen zehntausend Forint (d.h. 10.000-90.000 Forint / 24,87-223,89 Euro) nicht ausreichen, wenn das Ziel tatsächlich darin besteht, das Parken im Stadtzentrum dauerhaft zu reduzieren.

Laut Tóth haben viele Leute ihre Genehmigungen aufgegeben, weil sie ihre Autos ohnehin nicht in den Bezirken abstellten, aber für ein paar Tausend Forint (z.B. HUF 3.000-5.000 / EUR 7,46-12,44) war es ihnen “wert”, jederzeit auf der Straße parken zu können. Es verschwanden also nicht die Autos derjenigen, die tatsächlich täglich auf der Straße parkten, sondern diejenigen, die ihre Autos zuvor anderswo abgestellt hatten, so dass die Überlastung des öffentlichen Raums nicht so stark abnahm wie die Zahl der Genehmigungen.
Die Ungerechtigkeit der Subventionen
Mehrere Bezirke versuchen, die Menschen durch verschiedene Subventionen dazu zu bewegen, auf das Parken im öffentlichen Raum zu verzichten. So bietet der Bezirk II denjenigen, die keine neue Genehmigung beantragen, einen BKK-Gutschein im Wert von 100.000 HUF (248 EUR). Terézváros geht sogar noch weiter: Es bietet einen Rabatt von mehr als HUF 300.000 (EUR 746) pro Jahr für das Parken in einem Parkhaus. Allerdings gehen diese Subventionen oft an diejenigen, die das Parkproblem zuvor verschärft haben. Die Frage ist also: Wie fair ist das?
Die Analyse von Tóth hat auch gezeigt, dass viele Bezirke immer noch großzügige Subventionen für Firmenwagen gewähren, bei denen es sich oft um hochwertige Fahrzeuge handelt, die häufig von leitenden Angestellten genutzt werden. Die Unternehmen profitieren also indirekt von öffentlichen Geldern, während diese Autos teilweise die Ursache des Problems sind. Obwohl einige Bezirke diese Praxis verschärft haben, gibt es vielerorts immer noch einen erheblichen Rabatt.
Zusätzliche Einnahmen und weitere Gebührenerhöhungen
Die Erhöhungen haben sicherlich zusätzliche Einnahmen gebracht: bis zu 122-540 Millionen HUF (303.487-1.343.284 EUR) mehr pro Bezirk. Allerdings hat keine der lokalen Behörden darüber berichtet, wie diese Mittel verwendet werden. Das Geld könnte für die Verbesserung von Radwegen, die Anpflanzung von Bäumen oder die Förderung von Carsharing verwendet werden. Letzteres könnte besonders wichtig sein, da ein Carsharing bis zu 10-15 Autos im Besitz einer Person ersetzen kann.
Die aktuellen Daten zeigen, dass, wenn ein Bezirk die Gebühr nicht erhöht, die Zahl der Genehmigungen steigt und damit auch die Zahl der auf öffentlichen Flächen geparkten Autos. Wenn sie leicht ansteigen, ist das Ergebnis moderat. Bei einer echten Erhöhung kann jedoch eine erhebliche Reduzierung erreicht werden, wenn auch nicht immer dauerhaft. Langfristige Ergebnisse erfordern nicht nur eine Erhöhung der Gebühren, sondern auch eine deutliche Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Carsharing.
Die Parkraumreform in den inneren Bezirken Budapests ist weder ein völliger Fehlschlag noch eine Erfolgsgeschichte. In einigen Fällen haben die Gebührenerhöhungen Wirkung gezeigt, insbesondere bei Zweitwagen. Aber diese Effekte sind in der Regel nicht stark genug und nicht immer von Dauer. Außerdem begünstigt das derzeitige Subventionssystem häufig die Wohlhabenden. Ein echter Wandel erfordert tiefgreifende Reformen, gerechtere Subventionen und eine transparentere Verwendung der Einnahmen.
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