Gigantische Ausschreibung von ungarischer Ikarus und chinesischem Partner gewonnen

Ikarus und sein chinesischer Partner Yutong haben gemeinsam die öffentliche Ausschreibung für 160 neue Oberleitungsbusse in Budapest gewonnen. Die neuen Fahrzeuge werden modernste Batterie- und Fahrdrahttechnologien kombinieren.

Ungarische Ikarus und Yutong gewinnen Ausschreibung für Oberleitungsbusse in Budapest

Die Budapester Verkehrsbetriebe BKK haben ihr mehrstufiges Vergabeverfahren zur Auswahl des Lieferanten von 160 neuen batteriebetriebenen, selbstfahrenden Oberleitungsbussen abgeschlossen. Das Angebot, das den Zuschlag erhielt, wurde von Electrobus Europe Zrt., dem Vertreiber von Ikarus-Elektrobussen, in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Yutong eingereicht. Wie Magyarbusz.info berichtet, wurde die Ausschreibung an dieses ungarisch-chinesische Konsortium vergeben.

Vier Hersteller haben sich um den Auftrag zur Lieferung von 160 neuen Oberleitungsbussen für Budapest beworben. Konkurrierende Angebote kamen von der ungarischen Firma Electrobus in Partnerschaft mit Yutong, der polnischen Firma Solaris, der tschechischen Škoda-Gruppe und dem türkischen Konsortium Bozankaya-Medcom. Škoda zog sich aus dem Verfahren zurück, und Solaris erfüllte zwar die formalen Anforderungen, kam aber nicht für eine vollständige Bewertung in Frage.

Infolgedessen wurde der eigentliche Wettbewerb zwischen dem Team von Ikarus-Yutong und dem türkischen Unternehmen Bozankaya entschieden, wobei das ungarisch-chinesische Konsortium aufgrund seines günstigeren Preis-Leistungs-Verhältnisses den Sieg davontrug.

Wie viel werden die neuen Ikarus-Obusse kosten?

Die Solo-Trolleybusse kosten 451.500 EUR (179 Millionen HUF) pro Stück, während die Gelenkbusse 649.500 EUR (259,6 Millionen HUF) pro Stück kosten werden. Innerhalb des Konsortiums ist die Electrobus Europe Zrt. – ein Mitglied der Ikarus Group – für den Vertrieb der Fahrzeuge und den Kundendienst verantwortlich. Yutong wird die Herstellung und die technische Entwicklung übernehmen.

Yutong hat die Oberleitungsbusse auf der Grundlage seiner eigenen Elektrobus-Plattform gebaut. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge die bewährten E-Bus-Systeme von Yutong für Antrieb, Batterie und Steuerung verwenden. In dieses System wurden die Oberleitungsstromversorgung und andere trolley-spezifische Komponenten integriert, so dass die Fahrzeuge sowohl als Elektrobusse als auch als traditionelle Trolleybusse eingesetzt werden können.

Ikarus trolleybus Yutong new BKK transport seats
Der Yutong U18: markantes Design und maximale Kapazität. Bild: Yutong.com

Innovative Technik

Anstelle eines standardmäßigen elektrischen Antriebssystems basieren die neuen Oberleitungsbusse auf der Premium-E-Bus-Plattform von Yutong, die um die Kompatibilität mit Oberleitungen erweitert wurde. Das integrierte System vereinfacht die Wartung, macht den Austausch von Teilen einfacher und senkt die Betriebskosten.

“Ein Hochspannungsbatterieantriebssystem wird mit einer oberleitungskompatiblen Stromversorgung gepaart, so dass die Fahrzeuge im Wesentlichen als Hybrid zwischen einem Elektrobus und einem herkömmlichen Trolleybus funktionieren. – berichtet MagyarBusz.Info.

Allerdings gibt es einen Nachteil: Die Batterie bleibt in allen Betriebsarten aktiv, auch wenn sie über die Oberleitung gespeist wird. Das bedeutet, dass die Batterie das Fahrzeug 80-90% der Zeit antreibt, was seine Lebensdauer verkürzen und langfristig das Risiko von Fehlfunktionen erhöhen kann.

Finanzielle Ungewissheit umgibt das Trolleybus-Projekt

Obwohl das Ausschreibungsverfahren abgeschlossen ist, bleibt die Zukunft des Projekts ungewiss. Die Verträge können erst nach dem 5. September unterzeichnet werden, und die notwendige Finanzierung ist noch nicht offiziell gesichert. Der Rahmenvertrag garantiert die Beschaffung von nur 40 Fahrzeugen – 16 Solo- und 24 Gelenkobussen – für die erste Phase. Weitere Fahrzeuge werden von der Entscheidung des Auftraggebers abhängen.

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Geräumige Innenräume und moderne Sitze. Bild: Yutong.com

Der Ausbau des Budapester Trolleybusnetzes und die Rolle der neuen Fahrzeuge

Die BKK plant, die Länge des bestehenden Budapester Oberleitungsbusnetzes von 155 Kilometern bis 2030 mehr als zu verdoppeln. Die 160 neuen Trolleybusse, die im Rahmen dieser Ausschreibung vergeben wurden, würden eine Schlüsselrolle bei den Modernisierungsbemühungen der Stadt spielen. Es ist jedoch noch unklar, wann die neuen Fahrzeuge eingeführt werden und ob die Batterietechnologie den Anforderungen des täglichen Betriebs standhalten kann.

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