Heimweh, aber erfolgreich: Wie es wirklich ist, wenn Ungarn im Ausland arbeiten

Einer von zehn ungarischen Arbeitnehmern hat bereits Erfahrungen im Ausland gesammelt, die meisten davon in Deutschland, Großbritannien, Österreich oder Frankreich. Die häufigste Motivation für einen Umzug ist finanzieller Gewinn, aber auch kulturelle und sprachliche Erfahrungen sind für viele attraktiv, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage von Profession.hu unter der ungarischen Bevölkerung ergab.
Die Hälfte der Ungarn, die im Ausland arbeiten, hat ihren Job mit Hilfe von Bekannten oder Freunden gefunden, die bereits dort arbeiten, 16% über Headhunting-Agenturen und 13% wurden von ihren Arbeitgebern entsandt. In letzter Zeit ist aber auch der Anteil der ausländischen Jobs auf der Plattform Profession.hu deutlich gestiegen. Im Durchschnitt brauchten die Befragten drei Monate, um eine Stelle im Ausland zu finden und anzutreten. Die meisten von ihnen, nämlich sieben von zehn, fanden eine Stelle als Arbeiter, während drei von zehn eine Stelle als Angestellter fanden.

Geld ist der wichtigste Faktor
Finanzielle Erwägungen waren für 36% der Arbeitnehmer der wichtigste Grund für die Aufnahme einer Beschäftigung im Ausland. 25 % nahmen eine Stelle im Ausland an, um neue sprachliche und kulturelle Erfahrungen zu sammeln, 13 % für berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, während 12 % bessere Lebensbedingungen wünschten und 6 % aus familiären Gründen eine Stelle im Ausland annahmen. Die beliebtesten Länder für Ungarn, die im Ausland arbeiten, sind Deutschland (45%), das Vereinigte Königreich (16%), Österreich (11%) und Frankreich (6%).
Die größten Herausforderungen
Die Umfrage hat gezeigt, dass emotionale Faktoren einen großen Einfluss auf diejenigen haben, die ins Ausland ziehen: Sechs von zehn Arbeitnehmern berichteten, dass sie Heimweh hatten, und nur einer von fünf Befragten gab an, dass er dieses Gefühl während seines Auslandsaufenthalts überhaupt nicht verspürt habe. Der Anteil derjenigen, die Heimweh hatten, war bei Frauen und Menschen, die in kleinen Siedlungen leben, höher.
Trotz des Heimwehs war die Integration in die neue Umgebung einfacher: 62 % der Befragten gaben an, dass sie sich vollständig in ihre neuen Gemeinschaften integrieren konnten, 30 % sagten, dass ihnen dies teilweise gelungen sei, und nur 8 % berichteten von erheblichen Schwierigkeiten in dieser Hinsicht.
Sprachbarrieren sind ebenfalls ein häufiges Problem bei der Arbeit im Ausland: Vier von zehn Befragten sahen sich damit konfrontiert, aber fast ebenso viele, nämlich drei von zehn, hatten Schwierigkeiten, menschliche Beziehungen aufzubauen. Zwei von zehn Personen gaben an, dass kulturelle Unterschiede eine Herausforderung darstellten. Finanzielle, wohnungsbezogene und verwaltungstechnische Probleme traten in ähnlichem Umfang auf, wobei alle drei Probleme bei etwa 15 % der Befragten auftraten.

Positive Auswirkungen
Aus den Antworten geht hervor, dass die Arbeit im Ausland für diejenigen, die das Land verlassen haben, größtenteils eine positive Erfahrung war. Sieben von zehn gaben an, dass sich ihre Lebensqualität im Vergleich zu vorher verbessert hat, und die Hälfte von ihnen berichtete von einer deutlichen Verbesserung. Zwei von zehn hielten ihre Lebensqualität für ähnlich wie zuvor, während nur 2 % eine negative Veränderung ihrer finanziellen Situation meldeten.
“Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Geld die Hauptmotivation für einen Auslandsaufenthalt ist, aber auch die berufliche Entwicklung gehört zu den drei wichtigsten Faktoren. Unabhängig davon, ob dies der ursprüngliche Grund für die Aufnahme einer Beschäftigung außerhalb Ungarns war, waren die Befragten fast einhellig der Meinung, dass die in anderen Ländern gesammelten Erfahrungen eine sehr gute Möglichkeit bieten, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln, und für viele neue Perspektiven für ihre Karriere bieten: acht von zehn Befragten sagten dies. Zwei Drittel von ihnen kehrten nach Ungarn zurück, um das im Ausland erworbene Wissen zu nutzen, und 40 % planen, in Zukunft außerhalb des Landes zu arbeiten”, sagte Blanka Dencső, Expertin für Marktforschung und Geschäftsentwicklung bei Profession.hu.
Von denjenigen, die im Ausland gearbeitet haben, blieb fast die Hälfte (45%) für ein paar Monate, während 22% für 1-2 Jahre, 19% für 2-5 Jahre, 12% für 5-10 Jahre und 3% für mehr als 10 Jahre außerhalb des Landes arbeiteten.
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