Massenprotest in Budapest: Zehntausende demonstrieren gegen die Orbán-Regierung – FOTOS, VIDEOS

Zehntausende Demonstranten füllten am Montagabend den Kossuth-Platz vor dem ungarischen Parlament, um gegen die Orbán-Regierung und ein vorgeschlagenes “Transparenz”-Gesetz zu protestieren, das laut Kritikern die Zivilgesellschaft, die Pressefreiheit und die demokratischen Institutionen bedroht.

Der Protest mit dem Titel “Ziviler Widerstand” wurde von dem Publizisten Róbert Puzsér und dem unabhängigen Abgeordneten Ákos Hadházy initiiert. Obwohl der umstrittene Gesetzentwurf, der ursprünglich in dieser Woche im Parlament debattiert werden sollte, auf den Herbst verschoben wurde, warnten die Organisatoren, dass die Verzögerung kein Sieg sei und forderten die Bürger auf, wachsam zu bleiben.

Budapest protest Orbán government
Ákos Hadházy auf dem Protest. Foto: MTI/Bodnár Boglárka

Die vorgeschlagene Gesetzgebung, die von Nichtregierungsorganisationen und unabhängigen Medien stark kritisiert wird, wird als Instrument zur Unterdrückung abweichender Meinungen und zur Beseitigung der Kontrolle angesehen. Die Demonstranten argumentierten, dass es die Arbeit von zivilen Organisationen und unabhängigen Journalisten stark einschränken würde, indem es sie einer willkürlichen staatlichen Kontrolle unterwirft.

Die Menschenmenge, deren Zahl auf Zehntausende geschätzt wird, begann sich am frühen Abend auf dem Kossuth-Platz zu versammeln. Unter den Rednern waren bekannte Journalisten, Bürgerrechtler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich besorgt über die politische Richtung Ungarns äußerten. Sie warnten davor, dass die Regierung ihre Macht immer weiter festigt und gleichzeitig die institutionellen Kontrollen abbaut, schrieb Népszava.

Puzsér hielt die letzte und stärkste Rede des Abends. “Der Widerstand geht weiter”, erklärte er und warnte, dass sich Ungarn auf dem Weg “nach Minsk” befinde, eine Anspielung auf das autoritäre Regime in Belarus.

Der Journalist Ács Dániel von der Nachrichtenagentur 444.hu kritisierte die systematischen Bemühungen der Regierung, demokratische Kontrollmechanismen zu beseitigen. Der YouTuber Péter Radics verurteilte das Orbán-Regime als moderne Diktatur und rief die junge Generation auf, sich über Angst und Fehlinformationen hinwegzusetzen.

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Róbert Puzsér auf dem Protest. Foto: MTI/Bodnár Boglárka

Andere Redner, darunter die Journalistin Ágnes Lampé und der Aktivist Dávid Magyar, betonten die Bedeutung von Zivilcourage, Einigkeit und Handeln. Sie forderten die Menge auf, diesen Protest nicht als ein isoliertes Ereignis zu sehen, sondern als Teil einer breiteren Bewegung zur Verteidigung der demokratischen Werte Ungarns.

Nach den Reden endete die Demonstration mit einer symbolischen und feierlichen Darbietung der Szózat, einer ungarischen patriotischen Hymne. Obwohl der Protest friedlich endete, machten die Organisatoren deutlich, dass dies erst der Anfang einer breiteren Kampagne war.

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