Russland testet Hyperschallwaffe: Putin sagt, die nuklearbetriebene Rakete sei unübertroffen

Russland: Offizielle gaben bekannt, dass sie am 21. Oktober einen Test des atomgetriebenen Marschflugkörpers Burevestnik (auch bekannt als 9M730, NATO-Codename: Skyfall) durchgeführt haben. Nach Angaben des russischen Generalstabs blieb der Flugkörper etwa 15 Stunden in der Luft und legte während des Tests schätzungsweise 14.000 Kilometer zurück. Die russische Führung hat die “praktisch unbegrenzte” Reichweite der Waffe und ihre Fähigkeit, moderne Verteidigungssysteme zu umgehen, hervorgehoben.

Putin: “Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt”

In vom Kreml veröffentlichten Aufnahmen informierte Generalstabschef Waleri Gerassimow Präsident Wladimir Putin über die Testergebnisse, wie Reuters berichtete. Putin lobte den erfolgreichen Test und betonte, dass diese im Inland entwickelten, nuklear angetriebenen “geflügelten Raketen” einzigartige Waffen seien, die es nirgendwo auf der Welt gebe. Er fügte jedoch hinzu, dass noch weitere Entwicklungs- und Infrastrukturvorbereitungen notwendig seien, bevor die Waffe in den aktiven Dienst gestellt werden könne.

Burevestnik cruise missile nuclear
Screenshot: YouTube/Минобороны России

Technische Merkmale und anhaltende Zweifel

Russischen Angaben zufolge ist die Burevestnik (was auf Russisch Sturmvogel bedeutet) ähnlich groß wie der Marschflugkörper Kh-101, kann aber dank seines nuklearen Antriebssystems eine weitaus größere Reichweite und eine wesentlich längere Flugdauer erreichen. Dadurch kann die Rakete theoretisch in niedriger Höhe und auf unvorhersehbaren Bahnen fliegen, was die Entdeckung und das Abfangen durch Luft- oder Raketenabwehrsysteme erheblich erschwert.

Westliche Experten haben jedoch wiederholt Zweifel an der Sicherheit des Systems, seinen radioaktiven Risiken und seinem tatsächlichen militärischen Nutzen geäußert.

Frühere Unfälle und Umweltbedenken

Dies ist nicht das erste Mal, dass das Burevestnik-Programm Sicherheitsbedenken aufwirft. Frühere Tests waren Berichten zufolge mit Unfällen und Strahlungsvorfällen verbunden, was Fragen über die damit verbundenen Risiken für Umwelt und Menschen aufkommen ließ. Nach aktuellen russischen Angaben hat der jüngste Test am 21. Oktober jedoch zu keinen nachweisbaren grenzüberschreitenden Strahlungswerten geführt, und unabhängige Überwachungsstationen im Norden haben keine abnormalen Messwerte gemeldet.

Ein Test 2018:

Die geopolitische Botschaft

Während desselben Briefings berichtete Gerasimov über die Lage in der Ukraine und behauptete, dass die russischen Streitkräfte die Einkreisung der feindlichen Truppen in der Nähe von Pokrowsk und Myrnohrad in der Region Donezk abgeschlossen und damit etwa 5.500 ukrainische Soldaten blockiert hätten. Er behauptete auch, dass die russischen Streitkräfte die Kontrolle über den Flussübergang Oskil übernommen und die Stadt Kupiansk eingekesselt hätten, wodurch weitere 5.000 ukrainische Soldaten dort eingeschlossen seien.

Nach Angaben des Generals kontrolliert Russland nun etwa 70% von Wowtschansk und die Kämpfe um Jampil stehen kurz vor dem Abschluss. Analysten vermuten, dass die Ankündigungen über die Burevestnik-Rakete und ähnliche militärische Entwicklungen auch einem politischen Zweck dienen – der Projektion von Stärke und nuklearer Abschreckung in einer Zeit, in der Russland ein längerer Krieg und westliche Sanktionen drohen.

Was kommt als Nächstes?

Russland sagt, dass weitere Tests und Vorbereitungen für die Infrastruktur geplant sind, mit dem letztendlichen Ziel eines schrittweisen Einsatzes, wenn die Fortschritte wie erwartet anhalten. In der Zwischenzeit beobachtet die internationale Gemeinschaft die Situation genau, denn es bleiben Fragen über die praktische Wirksamkeit der Waffe, die Sicherheitsrisiken und die rechtlichen und politischen Auswirkungen des Einsatzes eines nuklear betriebenen Raketensystems.

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