Sind Péter Magyar und die Tisza-Anhänger wegen des Datenlecks in ernsthaften Schwierigkeiten? Könnte ihm die Wahl 2026 entgleiten?

Nach einer Analyse des strategischen KI-Experten Zoltán Sipos sind 199.975 E-Mail-Adressen und 57.193 Telefonnummern durchgesickert. Diese tauchten wahrscheinlich auf einer Liste mit Anhängern der Tisza-Partei auf, die von Péter Magyar angeführt wird und als starker Anwärter für die Wahlen 2026 gilt. In 1.157 Fällen tauchte auch der Name der Mutter auf der Liste auf, was als Grundlage für Identitätsdiebstahlversuche dienen könnte. Die ungarische Regierung behauptet, die Tisza-Partei sei ungeschickt und unverantwortlich, während Péter Magyar darauf besteht, dass die Russen ihre Systeme gehackt haben.
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Massive Datenmenge offengelegt
Sipos erklärt, dass die durchgesickerte Datenbank allein nicht ausreicht, um einen vollständigen Identitätsdiebstahl zu begehen. Wenn die Diebe jedoch weitere Daten aus anderen Quellen erlangen, könnten sie Erfolg haben und Einzelpersonen in ernsthafte Gefahr bringen. Aus diesem Grund ist der Name der Mutter besonders besorgniserregend, da er eine wichtige Information bei der Identitätsüberprüfung im Bankwesen ist.
Neben der Datenbank wurden auch 115.279 Geokoordinaten und 5.567 Bild-URLs weitergegeben, was die Möglichkeit eines biometrischen Missbrauchs bietet. Der Experte wies auch auf die alarmierende Möglichkeit hin, dass Stimmproben und Fotos verwendet werden könnten, um trügerische Avatare zu erstellen. Dies ist bei Personen des öffentlichen Lebens bereits möglich, indem man einfach Fotos und Videos von einer Facebook- oder Instagram-Seite verwendet.
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Vor den Parlamentswahlen 2026 drohen der Tisza-Partei hohe Geldstrafen
Das größere Problem ist, dass die politischen Überzeugungen der identifizierbaren Listenmitglieder öffentlich gemacht wurden. Verständlicherweise möchte jeder diese Informationen schützen, denn politische Ansichten sind hochsensible Daten – niemand kann zum Beispiel in einem Vorstellungsgespräch nach seinen politischen Überzeugungen gefragt werden. Eine andere Frage ist, ob die Beschaffung dieser Daten selbst ein Verbrechen oder eine Straftat darstellt.
Der Experte rechnet mit einer saftigen Geldstrafe für die Tisza-Partei. Wir fügen hinzu, dass solche Bußgelder bereits in der Vergangenheit die Aktivitäten von Parteien gebremst haben, wie Jobbiks enorme 660 Millionen Forint “Staatsrechnungshof-Bußgeld” vor der Wahl 2017. Technisch gesehen wurde das Bußgeld nicht direkt verhängt, sondern vom zentralen Haushalt abgezogen. Ein weiteres Verbot des Staatlichen Rechnungshofs im Jahr 2019 erhöhte die ausstehende Gesamtstrafe auf fast eine Milliarde Forint.
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Nach Ansicht von Sipos sollten alle Parteien zwei Lehren daraus ziehen: Sammeln Sie nur wesentliche Daten (es ist schwer vorstellbar, warum der Name der Mutter überhaupt benötigt wird) und investieren Sie stark in den Schutz kritischer Infrastrukturen.

Péter Magyar vermutet die Russen hinter dem Angriff
Der politische Streit beginnt hier. Das Team von Péter Magyar hat nicht bestritten, dass die durchgesickerte Liste ihre Anhänger enthält. Sie wehren sich entschieden gegen die Behauptung der Regierung, dass die Ungeschicklichkeit und die kriegsbefürwortende Haltung von Tisza sowie die Zusammenarbeit mit den Ukrainern die Ursache für das Leck waren und eine Bestrafung rechtfertigen. Stattdessen verdächtigt die Tisza-Partei internationale Hackergruppen und behauptet, sie habe keine Mittel, sich gegen die Russen zu verteidigen und könne sich nicht auf staatliche Stellen verlassen.
Magyar glaubt, dass das Hacken der Tisza Világ App und das Durchsickern der gefundenen Liste nur den Interessen des Fidesz diente, der zum ersten Mal seit 20 Jahren an Unterstützung verliert. Er behauptet, Orbáns Team habe ausländische Geheimdienste benutzt, um in die App einzubrechen, obwohl noch keine Beweise aufgetaucht sind. Er verwies auch auf Fälle von Datenlecks in der Regierung, wie z.B. russische Hacker, die in das System des Außenministeriums eingedrungen sind und sensible Informationen gestohlen haben.
Orbán fordert Untersuchung
Viktor Orbán beschuldigte die Ukrainer, in die Datenverwaltung der Tisza-Partei verwickelt zu sein, und nannte dies ein “ernstes Risiko für die nationale Sicherheit”. Er ordnete eine sofortige Untersuchung an. Außenminister Péter Szijjártó sagte, die Tisza-Partei habe die Daten ihrer Aktivisten in eine mit ukrainischer Beteiligung erstellte Datenbank eingegeben. Das Leck bedeutet, dass sich die Liste in ukrainischen Händen befindet, in einem Land, das sich im Krieg befindet. Er warnte, dass dies ein Souveränitätsrisiko darstelle und die Gefahr bestehe, dass Ungarn in den Krieg hineingezogen werde, obwohl er die Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht klarstellte (falls die ukrainische Verbindung überhaupt stimmt).

Orbán Balázs ist in dieser Angelegenheit mit sich selbst in Konflikt geraten. Einerseits erörterte er, dass russische Einbrüche in die Server des Außenministeriums schon seit Jahren von allen Seiten erfolgen und brandmarkte den jüngsten Hackerangriff als Fehlinformation der Kampagne. Auf der anderen Seite bezeichnete er das Datenleck der Tisza als großen Skandal und betonte, dass Ungarn nicht auf diese Weise entführt werden dürfe.
István Tényi hat sich im Zusammenhang mit dem Fall auch an die Nationale Behörde für Datenschutz und Informationsfreiheit (NAIH) gewandt, die bereits eine Untersuchung eingeleitet hat.


