Ungarn gewährt türkischen Geschäftsleuten Visapräferenzen

Ankara, 3. März (MTI) – Ungarn wird türkischen Geschäftsleuten und Wirtschaftsakteuren besondere Visapräferenzen anbieten, da die Türkei Ungarn den Status einer Befreiung von der Visumpflicht gewährt hat, sagte Außenminister Péter Szijjártó am Freitag.

Die geplanten Präferenzen seien eine von neun Maßnahmen, die im Protokoll der Sitzung des Ungarisch-Türkischen Gemischten Wirtschaftsausschusses am Donnerstag und Freitag enthalten seien, sagte Szijjártó gegenüber MTI in Ankara.

Ziel sei es, den bilateralen Handel von derzeit 3 Milliarden Dollar auf insgesamt 5 Milliarden Dollar pro Jahr anzukurbeln, sagte Szijjártó.

Er verwies auf die 255 Millionen Euro teure Kreditlinie, die die ungarische Eximbank zur Förderung ungarischer und türkischer Geschäftspartnerschaften eröffnen soll.

Szijjártó sagte, Budapest habe Ankara um Unterstützung bei der Einbindung der staatlichen Ungarischen Elektrizitätswerke (MVM) in Infrastrukturprojekte sowie bei der Einführung der Produkte des Öl- und Gasunternehmens MOL auf lokalen Märkten gebeten.

Ungarns Regierung habe dem türkischen Unternehmen Ravaber einen Zuschuss von 5 Millionen Euro für den Bau einer 22,5 Millionen Euro teuren Isolieranlage in Miskolc im Nordosten Ungarns gewährt, die 107 Arbeitsplätze schaffen werde, sagte er.

Die Regierung wolle weitere Anreize für die Zusammenarbeit zwischen ungarischen und türkischen Forschungsinstituten im Agrarsektor geben und mehr ungarisches Vieh in die Türkei exportieren, sagte der Minister.

Er wies darauf hin, dass Gespräche über den Bau eines biologischen Wasseraufbereitungssystems und die Modernisierung des Wassernetzes Ankaras durch das Budapester Wasserwerk im Gange seien.

Ungarn wolle Nuklearexperten ausbilden, die im im Bau befindlichen Kernkraftwerk Akkuyu arbeiten würden, sagte Szijjártó.

Zu aktuellen Themen sagte Szijjártó, dass Stabilität und eine stabile Führung in der Türkei im Interesse Ungarns und Europas als Ganzes lägen, und fügte hinzu, dass die Stabilität Europas von der im vergangenen März mit der Türkei erzielten Vereinbarung über Migranten abhänge.

Er sagte, dass Ende April oder Anfang Mai in der Türkei ein hochrangiges strategisches Treffen der Premierminister und Kabinettsmitglieder beider Länder stattfinden werde.

Vor dem Treffen am Freitag führte Szijjártó Gespräche mit dem türkischen Premierminister Binali Yildirim und Außenminister Mevlut Cavusoglu.

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Szijjártó führte Gespräche mit dem türkischen Premierminister Binali Yildirim

Foto: MTI

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