Ungarns Gesundheitskrise: Regierung erwägt Import tausender medizinischer Fachkräfte!

Das Gesundheitssystem ist in jedem Land ein wichtiges Thema, insbesondere für diejenigen, die ins Ausland ziehen und auf die medizinische Versorgung vor Ort angewiesen sind. In Ungarn ist der zunehmende Mangel an medizinischen Fachkräften – insbesondere an Krankenschwestern – in den letzten Jahren zu einem immer drängenderen Problem geworden. Jüngsten Berichten zufolge prüft die ungarische Regierung verschiedene Lösungen, darunter auch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte.
Wie 24.hu berichtet, hat das Innenministerium im Jahr 2023 Gespräche mit zwei ungarischen Unternehmen geführt, um ausländische Pflegekräfte für das nationale System zu gewinnen. Hintergrund dieser Verhandlungen ist eine ernste Herausforderung: In Ungarn fehlen derzeit fast 40.000 Krankenschwestern. Das Ministerium hat mehrere Wege verfolgt, um die Krise zu bewältigen, darunter Gespräche mit den Gewerkschaften über Lohnerhöhungen sowie die Erkundung des Potenzials für die Anwerbung ausländischen Personals.
Andere Probleme im ungarischen Gesundheitssystem
Die Bemühungen des Ministeriums beschränken sich nicht auf die Anwerbung ausländischer Mitarbeiter. Auch andere Aspekte des Gesundheitswesens wurden unter die Lupe genommen, darunter die Reform der Gesetzgebung, Förderprogramme und die Regulierung klinischer Studien. An den Diskussionen war ein breites Spektrum von Interessengruppen beteiligt, darunter Ärztekammern, Pharmaunternehmen, Versicherer und Nichtregierungsorganisationen.

Es gab auch fortlaufende Konsultationen über die Bezahlung des Fachpersonals, an denen sich Gewerkschaften wie die Ungarische Kammer für Gesundheitsberufe und die Unabhängige Gewerkschaft der Krankenpfleger beteiligten. Das Ziel war immer dasselbe: die einheimischen Beschäftigten im Gesundheitswesen zu halten und ihre Abwanderung in andere Sektoren oder ins Ausland zu verhindern. Der Lohndruck ist zu einem immer dringlicheren Thema in diesem Sektor geworden. Konkrete Maßnahmen müssen zwar noch umgesetzt werden, aber das Ministerium hat zumindest auf der Ebene der Verhandlungen reagiert.
Wer saß am Verhandlungstisch?
Im Februar nahm das Ministerium Gespräche mit Diversitas Centre Ltd. und im Mai mit Get Work Trend Ltd. auf. Diversitas ist in erster Linie ein Forschungs- und Beratungsunternehmen und nicht direkt in die Personalbeschaffung involviert, obwohl es an den technischen Sitzungen teilgenommen hat. Get Work Trend, eine Personalvermittlungsagentur, bestätigte, dass die Gespräche stattgefunden hatten, aber letztlich abgebrochen wurden, da das Ministerium zu diesem Zeitpunkt beschloss, die Idee nicht weiter zu verfolgen.

Laut Forbes erklärte ein hochrangiger Beamter des Ministeriums auf einer Fachkonferenz, dass Personalvermittlungsagenturen aus Ländern wie Vietnam, Pakistan, Kuba und den Philippinen an Ungarn herangetreten seien und Angebote für medizinisches Personal unterbreitet hätten. Obwohl das Interesse zuzunehmen scheint, wurden noch keine wesentlichen Fortschritte erzielt.
Es wurden zwar noch keine festen Entscheidungen getroffen, aber die Angelegenheit wird weiter geprüft. Das Ministerium hat zwar Offenheit für eine künftige Zusammenarbeit signalisiert, aber die Gespräche haben bisher zu keinen konkreten Vereinbarungen geführt. Klar ist jedoch, dass sich das Gesundheitssystem auf Dauer nicht allein auf inländische Ressourcen verlassen kann. Die Integration ausländischer Fachkräfte könnte in naher Zukunft durchaus wieder auf die Tagesordnung kommen.
Wenn ausländische Fachkräfte im Gesundheitswesen nach Ungarn kommen, könnten die Auswirkungen über das System selbst hinausgehen. Ihre Anwesenheit könnte das tägliche Leben der ausländischen Einwohner positiv beeinflussen, insbesondere derjenigen, die nicht fließend Ungarisch sprechen. Die Ankunft von Fachkräften mit einem besseren Verständnis für sprachliche und kulturelle Barrieren – möglicherweise sogar mit ähnlichem Hintergrund – könnte die Gesundheitsversorgung für Nicht-Ungarischsprachige erheblich verbessern.
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