Wissenschaftler äußern ihr Bedauern über die Schließung der ungarischen Botschaft in Tallinn
Budapest, 8. September (MTI) 6 Akademiker und Kulturorganisationen in Ungarn und den Nachbarländern haben ihr Bedauern über die bevorstehende Schließung der ungarischen Botschaft in Tallinn zum Ausdruck gebracht.
Bedauerlich sei auch die geplante Schließung der estnischen Botschaft in Budapest als Reaktion darauf, sagten die Organisationen am Montag in einer Erklärung.
Der ungarische Außenminister Tibor Navracsics kündigte am 17. Juli an, dass Ungarn seine Botschaft in Tallinn schließen werde, um das Geld der Steuerzahler auf rationalste Weise zu nutzenEr sagte, die Botschaft werde mit der ungarischen Botschaft in Helsinki zusammengelegt Tallinn habe ein ungarisches Institut, in dem auch kulturdiplomatische Aufgaben wahrgenommen werden könnten, fügte er hinzu.
Die in einer Stellungnahme der finno-ugrischen Fakultät der Budapester ELTE-Universität vertretenen zivilen Gruppen erklärten, sie seien schockiert, als sie von der Entscheidung der ungarischen Regierung und der Reaktion Estlands erfuhrenSie sagten, sie hielten die “Abkehr Ungarns” von Estland für beleidigend für das Land, und die Entscheidung Ungarns für “unüberlegt”, heißt es in der an MTI gesendeten Erklärung.
Sie nahmen das frühere Versprechen der ungarischen Regierung zur Kenntnis, die ungarisch-estnische sprachliche und kulturelle Zusammenarbeit zu verbessern, und erklärten, dass diese willkommene Entwicklung die Folgen der Botschaftsschließungen nur lindern, aber nicht beheben könne.
Die Unterzeichner äußerten die Hoffnung, dass die Entscheidung nur vorübergehend sei und die Botschaften innerhalb einer angemessenen Zeit wieder öffnen könnten.
Die Erklärung wurde unter anderem von den finno-ugrischen Fakultäten der Budapester ELTE, den Universitäten Debrecen und Szeged, den Universitäten Bratislava und Nitra, der Ungarisch-Estnischen Gesellschaft, Akademikern, literarischen Kreisen sowie Ungarns ehemaligem Botschafter in Tallinn Bela Javorszky unterzeichnet.