Zwei Ungarn wurden in Bosnien und Herzegowina unter Spionageverdacht festgenommen: Spezielle Geräte in ihrem Besitz gefunden

Zwei ungarische Staatsbürger wurden am Mittwoch in Bosnien und Herzegowina wegen Spionageverdachts verhaftet, wie mehrere Nachrichtenagenturen, darunter Klix und der kroatische Index, bestätigen. Der Vorfall ereignete sich in der ostbosnischen Stadt Banovići in der Nähe von Tuzla, nachdem ein Anwohner zwei Fremde gemeldet hatte, die sich verdächtig verhielten.
Nach Angaben des Innenministeriums des Kantons Tuzla identifizierten die Behörden die beiden Personen am 22. Oktober als den 73-jährigen B. G. und den 63-jährigen G. J., die behaupteten, zwei Tage zuvor, am 20. Oktober, ins Land eingereist zu sein.
Kurz darauf wurden die Verdächtigen dem örtlichen Büro des Dienstes für Ausländerangelegenheiten des bosnischen Sicherheitsministeriums übergeben. Die Nachrichten- und Sicherheitsagentur von Bosnien und Herzegowina (OSA) hat sich ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt, berichtet Klix. Die Behörden prüfen derzeit, ob sich die Männer legal im Land aufhielten und ob sie tatsächlich in Spionageaktivitäten verwickelt waren.
Ehemaliger ungarischer Spionageabwehrbeamter unter den Verdächtigen
Berichten bosnischer und kroatischer Medien zufolge hatte einer der festgenommenen Männer, der 73-jährige G. B., zwischen 1975 und 1979 als Berufssoldat in der ungarischen Volksarmee gedient, schrieb Index unter Berufung auf unbestätigte Informationen von Klix. Später arbeitete er in den Abteilungen für militärische Spionageabwehr und Spionageabwehr des Innenministeriums (BM III/IV und BM III/II). Nach der Wende hatte er mehrere Positionen im Informationsbüro der Republik Ungarn inne, bevor er später Sicherheitsberater und Privatdetektiv wurde. Seine eigene Agentur ist auf private Ermittlungen und Sicherheitsberatung spezialisiert.
Verdächtige Geräte entdeckt
Nach Angaben des kroatischen Index und des bosnischen Raport trugen die Männer Audiorekorder und Miniaturkameras bei sich, die sie angeblich in ihren Baseballmützen versteckt hatten. Die an den Ermittlungen beteiligten Behörden analysieren nun, wofür diese Geräte verwendet wurden und ob sie mit geheimdienstlichen Aktivitäten in Verbindung stehen.
Jelena Miovčić, Sprecherin der Staatlichen Ermittlungs- und Schutzbehörde (SIPA) von Bosnien und Herzegowina, erklärte, dass die SIPA direkt in den Fall involviert werden wird, wenn sich herausstellt, dass die Handlungen der Verdächtigen die Kriterien für eine Straftat nach dem bosnischen Strafgesetzbuch erfüllen.
Ermittlungen laufen
Es wurden noch keine offiziellen Details über die konkreten Aktivitäten der Verdächtigen oder darüber, ob tatsächlich Spionage stattgefunden hat, bekannt gegeben. Alle relevanten bosnischen Nachrichtendienste und Sicherheitsbehörden wurden benachrichtigt, und die Ermittlungen laufen weiter.

