1956 – Märtyrer von Premierminister Imre Nagy, Held der „progressiven Linken“, sagen die Sozialisten
Budapest, 23. Oktober (MTI) – Ungarns Rechte will die Geschichte von 1956 neu schreiben, sagte der Vorsitzende der oppositionellen Sozialistischen Partei am Sonntag bei den Gedenkfeiern zum antisowjetischen Aufstand.
Ungarns „progressive Linke“ betrachte Imre Nagy als ihren „größten Helden“, sagte Gyula Molnár. Die Vorstellungen von 1956 zur Beendigung der Unterdrückung, zur Schaffung von Meinungs- und Pressefreiheit und zur Beendigung des russischen Einflusses auf die ungarische Innenpolitik seien wieder zeitgemäß, sagte Molnar bei einer Veranstaltung anlässlich des 60. Jahrestages der Revolution vom 23. Oktober im Imre-Nagy-Gedenkhaus In budapest.
Imre Nagy, ein ehemaliger kommunistischer Ministerpräsident, habe den Mut gehabt, Ungarn auf den Weg der Freiheit und Demokratie zu führen, sagte Molnár. Die wichtigste Botschaft des gemarterten Ministerpräsidenten sei, dass „eine Diktatur nicht reformiert, sondern verändert werden sollte“, sagte er. Eine der „schönsten Botschaften von 1956 war, dass damals ein echter nationaler Block geschaffen wurde, der die Menschen für Freiheit und Demokratie vereinte“, sagte er. Im Gegensatz dazu würden heute 3.2 Millionen Wähler zum „neuen nationalen Block“ erklärt, was bedeute, dass der regierende Fidesz die „Partei der neuen Minderheit“ sei, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf die Wahlbeteiligung bei Ungarns jüngstem Referendum über Migrantenquoten. Die Mehrheit in Ungarn wolle heute Pressefreiheit und angemessene Gesundheitsversorgung und Bildung für alle, während sie gleichzeitig Bedürftigen helfen und Arbeitsplätze mit ausreichendem Einkommen zum Leben schaffen, sagte Molnár.
„Anderthalb Jahre vor 1956 dachte die Mehrheit der Menschen, dass die Macht ewig sei, und viele denken heute dasselbe, aber die Sozialisten glauben, dass die Regierung gestürzt werden kann“, sagte er.
Foto: MTI
Quelle: MTI
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