30 Jahre altes BBC-Material: Welche Erwartungen hatte die ungarische Jugend damals?
Brauchen Sie ein bisschen Nostalgie? Sie können sich einen Dokumentarfilm über die ungarische Jugend ansehen, der vor 30 Jahren aufgenommen wurde, berichtet 24.hu.. Der Schöpfer ist Nick Thorpe, ein Korrespondent der BBC Central Europe, der in Budapest lebt, und er hat junge Ungarn über ihre Gedanken und Träume interviewt.
Nick Thorpe, der das in seinem Porträt-Interview mit der HVG gesagt hat Ungarn entfernt sich von den europäischen WertenEr blickte vor dreißig Jahren mit großen Erwartungen in die Zukunft – genau wie die Jugend.
Was hat er dann gesagt?
Das Filmmaterial wurde 1988 für BBC von dem 28-jährigen Thorpe aufgenommen, der Menschen in Budapest und in einem kleinen Dorf, Martonfa, interviewte.
Damals beschrieb Thorpe die Ungarn wie folgt:
„Die Ungarn sind ziemlich hart zueinander, aber nett zu Fremden.
Sie arbeiten sehr hart, einige haben zwei oder drei Jobs und arbeiten zwölf oder mehr Stunden am Tag. […] Junge Menschen in Ungarn haben keine Angst vor Hunger, Krieg oder Invasion, wie es ihre Eltern waren. […]
Sie mögen es hier, aber die meisten von ihnen hätten nichts dagegen, woanders hinzugehen. Nur für einen Urlaub, dann komm wieder.“
Träume
Anschließend sprechen Oberstufenschüler über ihre Ziele und Träume. Sie erwähnen Dinge wie:
„Ich weiß nicht, wie die Briten leben, aber ich möchte genauso gut leben wie sie.“,
während andere davon träumten, Martin von Depeche Mode zu treffen.
Hindernisse
In der Sendung erwähnen junge Ungarn auch die größten Herausforderungen und Ängste, denen sie sich stellen müssen – ähnlich einer kürzlich durchgeführten Umfrage –, darunter zum Beispiel das Wohnen in Budapest oder das Fehlen einer eigenen Wohnung, da viele Frischvermählte noch bei ihren Eltern lebten und dort sogar ihre Kinder großzogen.
Als sie jedoch gefragt wurden, ob sie das Land verlassen und in den Westen ziehen würden, sagten sie, dass sie niemals gehen würden.
Westliche Einflüsse
Die Show befasst sich auch mit westlichen Neuheiten, wie dem ersten ungarischen McDonald's, wo der Erzählung zufolge täglich 7,000 Menschen anstanden, um einen Bissen des Westens zu essen.
Ein Befragter sah das Problem darin, dass die Ungarn glauben, alles sei gut, was aus dem Westen kommt.
„Adidas zum Beispiel ist großartig, aber Horrorfilme und Pornografie sind es nicht.“
sagt er und fügt hinzu, dass Ungarn wählerischer sein und negative Einflüsse ablehnen sollten.
Alltag und politische Ziele in den 80er Jahren
Der obligatorische 18-monatige Dienst in der regulären Truppe wird ebenso erwähnt wie der für acht Jahre obligatorische Russischunterricht. Sie brachten auch Dörfer ohne fließendes Wasser und die 5 Jahre langen Wartelisten für Autos zur Sprache.
Einigen dürfte József Szájer, damals 27 Jahre alt, ein bekanntes Gesicht sein, wenn er über die Gründung von Fidesz spricht.
Er sagt, der Fidesz wollte, dass Ungarn ein Land ist, in dem die Menschen nicht von oben regiert werden.
Ihm zufolge wollten sie freie Bürger haben, die ihr Leben selbstständig meistern und ohne ideologische Zwänge Zeitungen organisieren und veröffentlichen können.
Die Show wurde erstmals am 13. Januar 1989 auf BBC2 ausgestrahlt und ist jetzt auf YouTube verfügbar:
Beitragsbild: facebook.com/nick.thorpe.94
Quelle: 24.hu.
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