Ein Film über die deportierten Balletttänzer
Linda Dombrovszkys Ballerinas zeigt die ruinierte Karriere der Kolozs-Zwillinge, der einst weltberühmten Balletttänzer. Der Film ist beim 13. Verzió International Human Rights Documentary Film Festival am 12. November im Kino Toldi in Budapest zu sehen, schreibt er mno.hu.
Die 95-jährigen Éva Kolozs und Veronika Kolozs wurden weltberühmt: Die eineiigen Zwillinge tanzten auf den größten Bühnen in Deutschland und ganz Europa, aber ihre Karriere wurde durch den Ausbruch des Krieges ruiniert und sie konnten nicht weiter tanzen – sagt Linda Dombrovsky, Regisseurin des Films, und sie hebt hervor, dass die Helden des Films nach dem Krieg Opfer des kommunistischen Terrors wurden: Sie wurden deportiert. Sie verloren alles voneinander getrennt; Arbeit, Karriere, dann ihr Zuhause und schließlich Liebe und Träume.
Bedeutende Ereignisse der ungarischen Geschichte des 20. Jahrhunderts können gesehen werden, während die persönlichen Geschichten der Tänzer verfolgt werden. Die Regisseurin sagt, dass sie einen subjektiven Dokumentarfilm gedreht hat, in dem sie sich darauf konzentriert, wie die Zwillinge die Ereignisse überstanden haben.
„Die Tatsache, dass sie ihre Geschichte positiv erzählten und das Unheil des vergangenen Jahrzehnts nicht als Tragödie auffassten, hat uns gefangen“
– hob den Regisseur hervor.
Der Zwilling konnte seine Karriere nach Kriegsende nie fortsetzen.
„Balletttanzen kann man nach Jahren des Versagens nicht wieder aufnehmen, und sie waren auch mental nicht bereit“
– sagt Linda Dombrovsky.
Ein weiterer großer Rausch in ihrem Leben war die Deportation, als sie 1951 von Budapest nach Sáp im Komitat Hajdú-Bihar verbannt wurden. Die Zwillinge Kolozs stammten nicht aus einer wohlhabenden bürgerlichen Familie, sie hatten nur ein Café, obwohl sie jemand denunzierte. „Für sie war es ein bisschen absurd, warum sie jemandem aufgefallen sind.“ – formulierte der Regisseur.
Die einst gefeierten Ballerinas arbeiteten drei Jahre lang auf den Feldern, und nachdem sie nach Budapest zurückgekehrt waren, bekamen sie lange Zeit keine Anstellung. Später waren sie Putzfrauen und Hausmeister. Ihre Deutschkenntnisse konnten sie nach Abklingen der politischen Lage als Schreibkräfte und Sekretärinnen einsetzen. „Sie waren gut ausgebildet, wurden aber zehn Jahre lang vernachlässigt. Trotzdem haben sie die ganze Zeit über ihre Würde bewahrt.“
Redaktion: bm
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