Bestellen Sie oft bei Shein oder Temu? Dann werden Sie bald viel mehr bezahlen müssen!

Ab dem 1. Juli 2026 wird die Europäische Union eine Zollgebühr in Höhe von 3 EUR (ca. 1.200 HUF) auf Pakete von geringem Wert einführen, die von außerhalb der EU kommen. Die EU-Finanzminister haben sich am Freitag darauf geeinigt. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Flut von ultrabilligen chinesischen E-Commerce-Waren – wie etwa bei Shein und Temu bestellte Artikel – einzudämmen und die Gesundheit und Sicherheit der EU-Verbraucher besser zu schützen.
Warum ist die neue Gebühr notwendig?
Aufgrund des rasanten Wachstums des Online-Shoppings in den letzten Jahren ist die “De-minimis”-Regel – die importierte Waren im Wert von unter 150 € von Zöllen befreit – zunehmend problematisch geworden. Die Zahl der zollfreien Pakete ist dramatisch angestiegen: Während 2022 1,4 Milliarden Sendungen mit geringem Wert in die EU gelangten, stieg diese Zahl auf 2,3 Milliarden im Jahr 2023 und auf 4,6 Milliarden im Jahr 2024. Nach Angaben von Telex, die sich auf Reuters berufen, kamen 91% dieser Pakete aus China.
Das schiere Volumen stellt eine große Herausforderung für die Zollbehörden dar. Der Rat der EU stellt fest, dass Importeure häufig Sendungen unterbewerten, um die Zahlung von Zöllen zu vermeiden, während die Europäische Kommission davor warnt, dass unsichere oder nicht konforme Produkte leicht durchschlüpfen können, was potenzielle Gesundheitsrisiken birgt.

Die Rolle Ungarns beim E-Commerce-Boom
In den letzten Jahren hat sich Ungarn zu einem regionalen Umschlagplatz für chinesische E-Commerce-Sendungen entwickelt. Nach Angaben der Nationalen Steuer- und Zollverwaltung (NAV) wurde in diesem Jahr eine Rekordzahl von Paketen von außerhalb der EU über Ungarn verschickt, wobei ein erheblicher Teil davon in andere EU-Mitgliedstaaten weiterging.
Weitere Änderungen am Zollsystem
Die EU plant, die Zollfreigrenze von 150 EUR letztendlich ganz abzuschaffen. Die neu beschlossene Gebühr von 3 EUR ist als Übergangsmaßnahme gedacht, bis der endgültige Rechtsrahmen steht. Die Europäische Kommission erwägt auch die Einführung einer separaten Bearbeitungsgebühr, wobei sie einen Satz von 2 EUR pro Paket vorschlägt, obwohl noch kein Termin für die Einführung festgelegt wurde.
Der EU zufolge sollen diese Schritte einen fairen Wettbewerb für die europäischen Einzelhändler gewährleisten, den Verbraucherschutz stärken und sowohl den Betrug als auch die Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem massiven Sendungsaufkommen verringern.

Gefährliche Produkte, bestellt bei Temu und Shein
Wie kürzlich berichtet, haben sich mehrere westeuropäische Länder zusammengeschlossen, um zu beweisen, wie wahrscheinlich es ist, dass Kunden unwissentlich potenziell gefährliche Produkte bei chinesischen Plattformen wie Shein und Temu bestellen.
Verbraucherschutzorganisationen in Deutschland, Frankreich, Belgien und Dänemark haben bei den beiden Plattformen 162 Produkte im Wert von 690 Euro bestellt, die drei Kategorien abdecken: Schmuck, Babyspielzeug und USB-Ladegeräte. Nach der Lieferung wurden die Artikel an Labors geschickt, um ihre Sicherheit anhand der EU-Vorschriften zu testen. Die Ergebnisse waren alarmierend: 70% der Produkte fielen bei den Tests durch. Mehr über die Untersuchung können Sie in unserem früheren Artikel lesen.


