Konferenz zur Revolution von 1956 in Wien
Wien, 3. März (MTI) – Am Donnerstag fand in der ungarischen Botschaft in Wien eine von Historikern und anderen Wissenschaftlern besuchte Forschungskonferenz über Ungarns antisowjetischen Aufstand von 1956 statt.
Der Historiker Miklós Kun sprach über die Rolle des russischen Geheimdienstes bei der Niederschlagung der Revolution. Er sagte, die Geschichte der Revolution sei immer noch etwas verschwommen und stellte fest, dass der Bericht über die Gespräche des damaligen sowjetischen Führers Nikita Chruschtschow in Budapest im Jahr 1957 Forschern nicht zugänglich gemacht worden sei. Er fügte hinzu, dass Einzelheiten über den damaligen Besuch des ungarischen Führers der kommunistischen Ära János Kádár in Moskau ebenfalls begrenzt seien. Kun sagte, die „westliche politische Elite“ habe Ungarn 1956 „verraten“, während die Menschen im Westen den Ungarn ein „beispielloses“ Maß an Solidarität gezeigt hätten.
Levente Benkő, Historiker und Publizist, sprach über die Jugendmobilisierung in Siebenbürgen im Jahr 1956 und die Vergeltungsmaßnahmen nach der Revolution in Rumänien. Zwischen 1956 und 1962 seien etwa 28,000 Menschen verhaftet und etwa 10,000 Menschen zu Gefängnis oder zum Tode verurteilt worden, sagte er.
Lajos Gecsényi, Universitätsprofessor und pensionierter Direktor des Ungarischen Nationalarchivs, sprach 1956 über die ungarisch-österreichischen Beziehungen. Er lobte die damalige österreichische Regierung für die Hilfe, die sie Ungarn geleistet hatte, während sie ihr Möglichstes tat, um seine eigene Neutralität zu schützen und Interessen. Er stellte fest, dass die österreichische Regierung am 28. Oktober 1956 eine „beispiellose Erklärung“ herausgab, in der sie die sowjetische Regierung aufforderte, die Kämpfe einzustellen.
Außerdem verteilte Österreich bis zum 3.5. November Hilfsgüter im Wert von 3 Millionen Schilling in Budapest, stellte er fest. Gecsenyi sagte auch, dass die österreichische Botschaft in Budapest französische, belgische und niederländische Journalisten aufgenommen habe, deren eigene Botschaften es „nicht gewagt hätten, sie aufzunehmen“.
Die Konferenz wurde vom Collegium Hungaricum Wien, dem Ungarischen Institut für Geschichte in Wien und der Gal Ferenc Universität Szeged organisiert und vom 1956 Memorial Committee gesponsert.
Quelle: MTI
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