Die Inflation der Lebensmittelpreise beschleunigt sich in Ungarn und erreicht wieder zweistellige Werte

Trotz der Maßnahmen der Regierung, die Kritiker als unwirksame Eingriffe in die ungarische Wirtschaft bezeichnen, steigen die Lebensmittelpreise im ganzen Land weiter an.

Inflation der Lebensmittelpreise in Ungarn beschleunigt sich trotz staatlicher Maßnahmen

Nach Angaben von Blikk ist der jährliche Anstieg der Lebensmittelpreise in ungarischen Supermärkten im Juli wieder zweistellig geworden. Sie stellten auch fest, dass Grundnahrungsmittel selbst für Rentner teurer werden – eine Gruppe, die das Kabinett Orbán vor den Folgen der unerbittlichen Preissteigerungen schützen will, da die Regierung bei ihnen die größte Popularität genießt.

Laut der Árkosár-Erhebung (Warenkorb) der Privátbankár kostet der Lebensmitteleinkauf einer durchschnittlichen Familie jetzt 38.703 HUF (97 EUR), das sind 11% mehr als im letzten Jahr. Der höchste monatliche Preisanstieg betrug 35% und betraf Kartoffeln. Bananen, Tee und Trockennudeln kosten jeweils etwa 10% mehr als im Juni. Die Preise für Eier sanken unterdessen um 11,5%.

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Illustration. Foto: depositphotos.com

Die langfristigen Trends bleiben beunruhigend. Nachdem die Inflation drei Monate lang unter der zweistelligen Marke lag, ist sie nun wieder zurückgekehrt – trotz der von der Regierung eingeführten Gewinnmaximierung bei verschiedenen Lebensmitteln, Medikamenten und anderen wichtigen Produkten.

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Einzelhandelsumsätze steigen im Mai um 2,1%

Die Einzelhandelsumsätze in Ungarn sind im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten des Zentralen Statistikamtes(KSH) hervorgeht. Bereinigt um Kalenderjahreseffekte stiegen die Einzelhandelsumsätze mit der gleichen Rate. Der bereinigte Umsatz mit Lebensmitteln stieg um 0,5 Prozent, der Umsatz mit Nicht-Lebensmitteln stieg um 4,0 Prozent und der Umsatz mit Kraftstoffen sank um 1,1 Prozent. Die Umsätze im Online- und Versandhandel, die 8,1 Prozent des Einzelhandelsumsatzes ausmachten, stiegen um 4,8 Prozent. Der Umsatz an Tankstellen ging um 1,1 Prozent zurück.

Im Monatsvergleich, bereinigt um Saison- und Kalendereffekte, sank der Einzelhandelsumsatz um 1,3 Prozent. In absoluten Zahlen beliefen sich die Einzelhandelsumsätze im Mai auf 1.691 Mrd. HUF. Davon entfielen 50 Prozent auf den Verkauf von Lebensmitteln, 36 Prozent auf den Verkauf von Nicht-Lebensmitteln und 14 Prozent auf den Verkauf an Tankstellen.

Von Januar bis Mai stiegen die Einzelhandelsumsätze bereinigt um 3,1 Prozent und unbereinigt um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Umsätze mit Lebensmitteln stiegen bereinigt um 2,7 Prozent, die Umsätze mit Nicht-Lebensmitteln um 4,6 Prozent und die Umsätze mit Kraftstoffen um 0,7 Prozent.

In einer Erklärung, die nach der Veröffentlichung der Daten herausgegeben wurde, verwies das Wirtschaftsministerium auf die Auswirkungen höherer Löhne, staatlicher Maßnahmen zur Senkung der Preise und Steuersenkungen auf den Konsum der Haushalte. Alle Voraussetzungen für ein Wachstum der Einzelhandelsumsätze und des Verbrauchs von Dienstleistungen seien gegeben, hieß es weiter.

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