Europäische Grüne führen Anhörung zum ungarischen Paks-Projekt durch
Brüssel, 19. März (MTI) – Rebecca Harms, Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament, und der ungarische Europaabgeordnete Benedek Javor hielten am Donnerstag eine Anhörung über die geplante Modernisierung des ungarischen Kernkraftwerks Paks ab.
In der Anhörung wies Harms darauf hin, dass die Grünen grundsätzliche Einwände gegen die Atomtechnologie hätten, fügte aber auch hinzu, dass die Umstände rund um die Entscheidung Ungarns, das Kraftwerk mit einem russischen Kredit um zwei neue Blöcke zu erweitern, „furchtbar“ seien. Sie betonte, dass der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban seiner früheren Politik, die Abhängigkeit Ungarns von russischer Energie zu verringern, widersprochen habe.
Javor kritisierte die Umwelt- und Finanzaspekte des Projekts sowie den Ausschluss der Öffentlichkeit vom Entscheidungsprozess durch die Regierung. Er wies darauf hin, dass Ungarn jährlich 1 bis 1.2 Milliarden Euro für den Schuldendienst an Russland zahlen würde, während sich die jährlichen Einnahmen von Paks derzeit auf 0.7 Milliarden Euro belaufen.
Ada Amon, die Präsidentin des ungarischen Energieclubs, sagte, dass für das Projekt keine Umweltanalysen verfügbar seien und dass der Entscheidungsprozess rund um das Projekt nicht transparent sei. Sie betonte, dass die Auftragnehmer für das Projekt nicht durch öffentliche Ausschreibungen ausgewählt worden seien, was Anlass zu Korruptionsbefürchtungen gäbe.
Attila Aszodi, der für das Projekt zuständige Kommissar der ungarischen Regierung, äußerte seine Enttäuschung über das, was er als mangelnde Information der Teilnehmer interpretierte, und beklagte sich darüber, dass die ungarische Regierung nicht zur Anhörung eingeladen worden sei.
Zum Thema Finanzierung sagte Aszodi, dass die maximalen Kosten für die Umsetzung bei 12.5 Milliarden Euro lägen und nicht überschritten werden dürften. Er fügte hinzu, dass der Gesamtbetrag weder an die Inflation noch an Wechselkursschwankungen angepasst werde. Er fügte außerdem hinzu, dass Ungarn im Jahr 2014 keine Beträge aus dem russischen Darlehen in Anspruch genommen habe und dass Ungarn nicht vor 2026 mit der Rückzahlung an Russland beginnen werde.
Foto: MTI
Quelle: http://mtva.hu/hu/hungary-matters
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